Stadtwerke wollen weiter wachsen

Ab 1. Januar gehen die Stromnetze von Eon Mitte an die Stadtwerke Einbeck

Die Stadtwerke Einbeck werden wachsen: Der Rat der Stadt Einbeck hat beschlossen, die Stromnetz-Konzession für die 17 Ortsteile der Stadt, für die bisher die Eon Mitte verantwortlich war, an die Stadtwerke Einbeck zu vergeben. Möchten nächstes Jahr dann die neuen Stromnetzkunden Energie von den Stadtwerken beziehen, müssen sie allerdings selbst aktiv werden.

Einbeck. Die Stromkonzession und das damit verbundene Wegenutzrecht für Avendshausen, Buensen, Dassensen, Dörrigsen, Drüber, Edemissen, Holtensen, Hullersen, Iber, Immensen, Kohnsen, Odagsen, Rengershausen, Rotenkirchen, Strodthagen, Sülbeck und Vardeilsen läuft zum 31. Dezember 2011 aus. Die Stadt Einbeck hat fristgerecht die auslaufende Strom-Konzession veröffentlicht und das Auswahlverfahren durchgeführt. Zu den fünf Bewerbern zählten Eon Mitte und die Stadtwerke. Zur Verfahrensführung wurde die Sozietät Becker, Büttner, Held aus Berlin beauftragt.

Ab Januar 2012 sind die Stadtwerke dann auch Betreiber des Stromnetzes in den westlichen und südlichen Ortsteilen von Einbeck. Vorher jedoch muss das Stromnetz von Eon Mitte erworben werden. Im Vorfeld der Bewerbung auf die Konzession in den 17 Einbecker Ortsteilen haben die Stadtwerke eine technisch-wirtschaftliche Betrachtung vorgenommen. Eine verbindliche Aussage zum Kaufpreis sei nicht möglich, erklärt Horst Diercks, Geschäftsführer der Einbecker Stadtwerke, wird jedoch vermutlich im siebenstelligen Bereich liegen. Wichtig war es den Stadtwerken, sich um die Konzession über den bisherigen Bereich zu bewerben, da die Bürger der 17 Ortsteile schon seit jeder von den Stadtwerken mit Wasser und/oder Gas versorgt werden. Kommt nun der Strom dazu, hat man alles auf einer Rechnung.

Durch die Übernahme des erweiterten Netzes würden sich Synergieeffekte ergeben, die sich sicherlich positiv auf die Gesamtkostensituation auswirken werden, meint auch Bernd Cranen, Geschäftsführer der Stadtwerke. Die Stadtwerke haben ihre Fühler noch weiter ausgestreckt, hoffen auch auf Stromnetze in Dassel und in anderen Gemeinden. Die jetzige Investition, hieß es weiter, trage dazu bei, die regionale Bedeutung des Versorgungsunternehmens zu stärken, die Wirtschaftskraft zu sichern und die vorhandenen Arbeitsplätze zu erhalten.

Das hinzukommende Netzgebiet hat rund 2.800 Haushalte, das sind rund 25 Prozent der bisher durch die Stadtwerke Einbeck versorgten Haushalte (9.400). Die so genannte Konzessionsübernahme an die Stadtwerke bedeutet aber nicht, dass die Stadtwerke auch gleichzeitig zum Energielieferanten werden. Dann muss der Kunde aktiv werden, wendet sich an die Stadtwerke in der Grimsehlstraße. Ansprechpartner vor Ort, eine Anlaufstelle, das begrüßt auch Bürgermeister Ulrich Minkner. Der Vergabe der Stromnetze an die Stadtwerke habe allein wegen der Nähe Vorteile für die Stadt.

Bereits 1994 haben die Stadtwerke Stromnetze für acht Ortsteile von der ehemaligen Hastra, heute Eon Avacon, und 1998 sechs Orts-teile von der ehemaligen EAM, heute Eon Mitte, übernommen haben. Der Übernahme der Ortsteile von der EAM ist ein jahrelanger Rechtsstreit, der zuletzt beim Bundesgerichtshof anhängig war und erst in einem Vergleich beendet wurde, vorausgegangen. Die Forderung der Stadtwerke war seinerzeit die Übernahme von insgesamt 23 Ortsteilen.sts