Steffen war ein sicherer Lotse, auch in stürmischer See

Viel Lob für scheidenden Leiter der Geschwister-Scholl-Schule / Den Schülern zugewandt / Ruhige Art besonders hervorgehoben

Keiner der Redner verabschiedete sich gerne: Mit viel Lob und Anerkennung wurde jetzt Gerhard Steffen, langjähriger Leiter der Geschwister-Scholl-Grund- und -Hauptschule in den Ruhestand verabschiedet. Dabei wurde vor allem seine den Schüler zugewandte Art herausgestellt. Die Schüler bedankten sich auf besondere Weise – sie trugen ihn in einer Sänfte durch die Schule.

Einbeck. Bürgermeister Ulrich Minkner hob heraus, dass er sich gefreut hätte, wäre Steffen noch länger geblieben. Der scheidende Schulleiter habe viele Facetten, sei der ständigen Aus- und Fortbildung aber sehr zugeneigt gewesen. So habe er sich im Bedienen von Projektoren und Holzbearbeitungsmaschinen fortgebildet, hob Minkner schmunzelnd hervor. Auch sei er Beratungslehrer geworden. Nie habe er sich auf dem Erreichten ausgeruht.

Zudem zeichne sich Steffen aus durch den unermüdlichen Einsatz für seine Schule, nicht nur baulicher, sondern auch inhaltlicher Arbeit, erinnerte Minkner an die Integrations-Klassen, den Kampf um die zehnte Klasse oder auch die Ganztagsschule.

Am wichtigsten jedoch sei es, dass Steffen seine Schüler besonders möge. Jeder Einzelne sei ihm wichtig, auch die »schrägen Kandidaten«. Denn alle hätten ein Recht darauf, dass sich die Gesellschaft mit ihnen beschäftige. Die Zugewandtheit zu den Kindern sei ohne Steffens christlichen Hintergrund nicht denkbar, fuhr Minkner fort. Für die 20-jährige Zusammenarbeit bedankte er sich mit einem Präsent.

Auch die zuständige Dezernentin der Landesschulbehörde, Dorothee Guttmann, würdigte die Zusammenarbeit mit Steffen als sehr bereichernd. Er habe es geschafft, gradlinig zu bleiben.

Nach seiner Lehre bei einer Sparkasse, der Immatur und dem Studium sei er nun seit 40 Jahren Lehrer, seit 20 Jahren Schulleiter. Dabei war er fast ausschließlich an der Geschwister-Scholl-Schule tätig. Besonders geschätzt habe man seine maßvolle Art, sein sachliches, auf Ausgleich abzielendes Wesen. Steffen sei immer ein »sicherer Lotse« in manchmal auch stürmischer See gewesen. Er habe pädagogisches Geschick, alle ins Boot zu holen und das Schiff auf Kurs gehalten. Seine ruhige Art, seine große Fachkompetenz und viel Herzblut zeichneten Steffen aus. Für die Schulleiter bedankte sich Siegfried Pinkepank für die gute Zusammenarbeit. Steffen werde Spuren hinterlassen, stellte er fest, und er erinnerte an die Einrichtung der Integrationsklassen, die Arbeit mit Schulsozialpädagogen und den Ganztagsbetrieb. Die Ausgestaltung des Handlungsspielraums lobte auch der Vertreter des Schulelternrates, Arne Radtke-Delacor. Für Steffens nette aufgeschlossene Art bedankten sich die Schülervertreter Dana Golz und Jaqueline Bolduan. Beim Dalli-Klick, bei dem Steffen Bilder seiner Schule wiedererkennen musste, blieb er fehlerlos. Die Schüler hatten ihm aber auch angedroht, bei Fehlern länger an der Schule bleiben zu müssen.

Das Kollegium verabschiedete seinen Schulleiter mit einem gedichteten Lied, dass die Klasse von Gerhard Steffen herausstellte. Uwe Käßner und Petra Bayer erklärten im Namen des Kollegiums, was sie vermissen werden: vor allem den offenen, freundlichen Menschen, der immer ein offenes Ohr hat. Als Moderator sei Steffen unverzichtbar gewesen, er habe sich durchsetzen können und dabei alle ins Boot geholt. Immer sei er mittendrin gewesen und habe dabei begeistert. Seine Reden, die mittlerweile die richtige Länge hätten, seien launig und doch mit Tiefgang gewesen. Nicht ohne Kapitänsmütze ließen die Lehrer ihren »Chef« gehen und luden ihn ein zu einer gemeinsamen Bootstour.

Wenn es am schönsten ist, soll man gehen – diesem Motto fühlt sich Steffen verpflichtet. Er gab zu, die Schüler »richtig geliebt« zu haben.  Seinen Job habe er auch machen können, weil er sich immer auf ein gutes Team verlassen habe können. Dabei habe er immer versucht, zu begeistern – und das ist ihm gelungen.Umrahmt wurde die Feier durch Musikstücke der Keyboard-AG, durch Trommeln und Tanz, einen schwungvollen Auftritt der vierten Klassen und ein emotionales Gesangsstück.sts