Sternsinger erzielen mit fast 21.500 Euro Rekordergebnis

Rückkehr mit Gottesdienst in St. Josef gefeiert / Engagierter Einsatz für Kinder in Kambodscha / Beispiel für Hoffnung / Afrikatag

Ihr Einsatz bei Schnee, Eisglätte und Kälte hat sich gelohnt: Die Sternsinger von St. Josef haben ein Rekordergebnis erreicht. 21.448,35 Euro haben sie innerhalb von zehn Tagen gesammelt. Damit können sie Kindern in Kambodscha bei der Erweiterung einer Schule helfen.

Einbeck. Er sei sehr stolz auf die Sternsinger, auf die 88 Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die dieses Ergebnis möglich gemacht hätten, sagte Pfarrer Ewald Marschler beim Rückkehrgottesdienst in St. Josef. Die Sternsinger hätten sich das Motto »Kinder zeigen Stärke« zueigen gemacht. Innerhalb von zehn Tagen besuchten sie in 1.020 Einsatzstunden 1.583 Haushalte, in denen ihnen die Türen geöffnet wurden.

Sie trotzten Regen, Kälte, Schnee und Glatteis. Nicht nur die Familien in Stadt und Land unterstützten die Aktion, sondern auch Unternehmen, die Busse zur Verfügung stellten und die Gruppe beköstigten. »Ein Vergelt’s Gott an alle, die uns wieder geholfen haben«, dankte Pfarrer Marschler, bevor die geklebte Abdeckung auf dem Scheck gelöst wurde, um »das größte Geheimnis der Bundesrepublik« zu lüften.

Stolze 21.448,35 Euro wurden gesammelt, das Vorjahresergebnis von 19.764 Euro wurde damit deutlich übertroffen. »Dies ist auch das bisher höchste Ergebnis, das die Gemeinde allein gesammelt hat«, freuten sich Marschler und Annette Boczek-Weiß. Ein früheres Ergebnis sei zwar - zu D-Mark-Zeiten - noch höher gewesen, allerdings war darin die Sammlung der Partnergemeinde Artern-Roßleben erhalten. »Das war die 21. Sternsingeraktion seit 1991. Insgesamt haben wir seither rund 376.000 Euro gesammelt«, zog der Pfarrer zufrieden Bilanz.

Die Rückkehr der Sternsinger wurde zusammen mit dem Afrikatag begangen, den die katholische Kirche seit 1891 am Sonntag nach dem Dreikönigsfest feiert. Den damaligen Papst habe es beschämt, dass Menschen in Afrika als Sklaven verkauft wurden. Heute sei der Kontinent gekennzeichnet von Armut und Flüchtlingselend, es gebe aber auch Hoffnung, führte Marschler in seiner Predigt aus. Hier könne man einen Bogen schlagen zu den Sternsingern, denn sie machten sich immer wieder stark für Kinder in Not, diesmal in Kambodscha.

Der diesjährige Afrikatag legt das Augenmerk besonders auf den Senegal, wo leere Fischernetze und kleine Boote zu Symbolen für Armut und lebensgefährliche Fluchten in ein hoffentlich besseres Leben geworden seien. Oft ende dieser Weg jedoch mit dem Tod des Flüchtlings und mit noch größerer Not der Zurückbleibenden. Was den Menschen bleibe, sei immer noch die Hoffnung. Gerade habe man das große Fest der Hoffnung gefeiert, Weihnachten. Nun komme es darauf an, die Verheißung der christlichen Weihnachtsbotschaft mitzunehmen ins Neue Jahr. Die Bibel führe hier bewusst seinen Szenenwechsel vor Augen, die Taufe des erwachsenen Jesus. Er bewege Menschen und ermutige sie, führe Ausgegrenzte zurück in die Gemeinschaft. Auch er habe seine Netze ausgeworfen und deutlich gemacht, dass Gott die Menschen und die Welt nicht in den Tod schicke.

Jesus habe bewusst in Galiläa gewirkt, wo die Menschen im Dunkeln lebten. Er habe ihnen Hoffnung geben und sie aus Angst und Verzweiflung befreien wollen. Die Botschaft, dass Gott Mensch werde, brauche keinen weihnachtlichen Lichterglanz, sondern Christen, die sie in Wort und Tat bezeugten. Genau das hätten die Sternsinger vielen Menschen vorgemacht, ihren Glauben öffentlich zu bekunden. Er sei dankbar und stolz, dass das in St. Josef immer wieder möglich sei, so Pfarrer Marschler. Er freue sich auch, dass es Jugendliche anderer Glaubensrichtungen in dieser Gruppe gebe: »Ich bin Gott dankbar, dass es euch alle gibt.«

Die Praxis der Hoffnung müsse man einüben, in Senegal und in anderen Ländern. Dazu sei die Kollekte des Afrikatages gedacht, um beispielsweise Katecheten auszurüsten, Glaubenswege zu zeigen: »Wir lassen die Menschen nicht allein«, bekräftigte Pfarrer Marschler.

Ihr Einsatz wird den Sternsingern unter anderem gelohnt durch einen kleinen kunstgewerblichen Stern aus dem Erzgebirge, eine Dankeskarte sowie eine Einladung von Bischof Norbert Trelle nach Hildesheim am kommenden Sonnabend, 15. Januar, zum Dankeschön-Nachmittag mit Messe in St. Godehard. Aber auch der Pfarrgemeinderat bedanke sich bei der Gruppe, versicherte die Vorsitzende Eva-Maria Giersig bei der Entgegennahme des symbolischen Schecks: Man werde dazu beitragen, dass die Sternsinger im Sommer gemeinsam etwas unternehmen könnten. ek