Sternsingeraktion in diesem Jahr anders

Wegen Corona-Bestimmungen müssen Hausbesuche auf ein Minimum beschränkt werden

Pfarrsekretärin Julia Heise zeigt den Klebesegen, der in diesem Jahr an den Häusern angebracht werden kann: C+M+B - Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus.

Einbeck. In diesem Jahr ist alles anders – auch die Sternsingeraktion. Sie kann durch die Corona-Beschränkungen nicht wie gewohnt stattfinden.Trotzdem soll den Kindern in der Ukraine geholfen werden. Die Sternsinger sind deshalb auf Unterstützung angewiesen.

Da in der Corona-Krise jeder seine Kontakte auf ein Minimum beschränken sollte, sollen die Hausbesuche reduziert werden. In diesem Jahr gibt es drei Möglichkeiten, die Sternsinger zu unterstützen: Die erste und bevorzugte Möglichkeit ist, die Spende direkt ins Pfarrheim von St. Josef zu bringen. Dort erhält man einen bedruckten Klebesegen und ein Weihnachtspräsent. Die zweite Möglichkeit ist, dass man die Spende ins Pfarrheim bringt oder eine Summe überweist und anschließend die Sternsinger nur den Segen an die Haustür schreiben. Das muss man aber telefonisch, per Mail oder zusammen mit der Spende anmelden. Dritte Option ist, sich für einen persönlichen Hausbesuch anzumelden. Pfarrer Ewald Marschler bittet allerdings, auf diesen Service weitgehend zu verzichten.

Immer muss der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern eingehalten werden. Klar ist, dass die Sternsinger nicht singen dürfen. Außerdem ist ein Nasen-Mundschutz zu tragen. Der Wunsch nach einem Hausbesuch muss bis 15. Dezember angemeldet werden. Der Termin für die – wenigen – Hausbesuche wird in der Einbecker Morgenpost bekannt gegeben.

Die Besuchten werden gebeten, beim Öffnen der Haustüren eine Maske zu tragen, entgegen nehmen dürfen die Sternsinger nur verpackte Süßigkeiten. Beim Aussendungsgottesdienst am 27. Dezember wird nur eine kleine Gruppe von Sternsingern teilnehmen. Als Zeichen des Respekts halten die Sternsinger natürlich auch Abstand.

Die diesjährige Aktion der Sternsinger richtet den Blick auf die Ukraine. Die Sternsinger in Einbeck und Dassel unterstützen das Projekt »Ganzheitliche Entwicklung der Kinder im Familienhaus ‘Pokrova‘ der Salesianer in Lemberg«. In der Ukraine leben viele Kinder bei ihren Großeltern und werden von ihnen versorgt. Ihre Eltern arbeiten oftmals Hunderte Kilometer entfernt oder im Ausland. Schlechte Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne zwingen sie, ihre Kinder zu verlassen und in die Hände der Großeltern zu geben. Die Aktion Dreikönigssingen möchte in diesem Jahr durch das Motto »Kindern Halt geben – in der Ukraine und weltweit« Kinder ohne und mit eingeschränkter elterlicher Fürsorge schützen und stärken.

Das Familienhaus der Salesianer steht in Lemberg, einer Stadt mit 730.000 Einwohnern. Eröffnet 2014, leben hier 75 Sozial-Waisenkinder in familienähnlichen Gruppen. Sie werden individuell gefördert. Aufgrund der Wirtschaftskrise des Landes, verursacht durch den Krieg in der Ostukraine, geriet die Finanzierung des Familienhauses rasch in Schwierigkeiten. Drei Jahre haben die Sternsinger »Pokrova« bereits unterstützt, und die Hilfe soll weitergehen.

Die Gesamtkosten des Familienhauses sind in den letzten Jahren stark gestiegen, besonders teuer ist die Beschaffung von Nahrungsmitteln. Auch die Gesamtzahl der Kinder ist angestiegen. Angesichts der Corona-Krise haben einheimische Unternehmen, aber auch ausländische Geber ihre Unterstützung beendet oder reduziert. Ohne die Hilfe der Sternsinger könnte die Arbeit nicht fortgeführt werden, das Familienhaus stände vor dem Nichts.

70 bis 80 Waisen, Kinder aus gefährdeten Familiensituationen und aus dysfunktionalen Familien werden im Förderprogramm der Salesianer betreut. Das Haus in Lemberg bietet den Kindern familienähnliche Lebensbedingungen und vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Neben Unterkunft und vollwertiger Ernährung umfasst dies Hausaufgabenhilfe, schulische Unterstützung, Spielmöglichkeiten und aktive Freizeitgestaltung, Förderung in den Bereichen Sport, Musik, Kunst, Sprachen und Hobbies, psychologische Beratung und Begleitung, medizinische Betreuung, Berufsorientierung, die Vermittlung christlicher Werte und Umweltbildung. Die Partner bemühen sich darum, eine Rückkehr in die Ursprungsfamilie, in Pflege oder Adoption zu fördern. Und um die Mobilität eines Kindes mit Behinderung zu erleichtern, soll im Eingangsbereich ein Hebelift eingebaut werden.

Kontakt mit St. Josef kann aufgenommen werden unter Telefon 6790, E-Mail: info@st-josef-einbeck.de. Spenden können eingezahlt werden unter DE55 2625 1425 0001001171, Verwendungszweck Sternsingerprojekt 2021. Das Pfarrbüro am Stiftplatz hat montags von 15 bis 18 Uhr, dienstags, donnerstags und freitags von 8.30 bis 12 Uhr geöffnet.sts