Ausschuss für Kernstadtfragen

»Storchenschnabel statt Rosen«

Umgestaltung von Stukenbrokpark und Bäckerwall | Straßenbegleitgrün

Mit den innerstädtischen Parkanlagen, unter anderem dem Bäckerwall, befasste sich der Ausschuss für Kernstadtfragen in seiner jüngsten Sitzung.

Einbeck. Mit den Parkanlagen der Innenstadt wie Bäcker- und Bürgermeisterwall sowie Stukenbrokpark und der Pflege des Straßenbegleitgrüns hat sich der Ausschuss für Kernstadtfragen bei seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Viel sei erreicht, aber Handlungsbedarf bestehe noch in vielen Bereichen, hieß es.

Schon mehrfach befasste sich der Kernstadtausschuss mit den Parkanlagen, erinnerte Rolf Hojnatzki, Vorsitzender des Gremiums. Seit dem vergangenen Besuch am Bäckerwall habe sich viel verändert. Die Voliere wurde entfernt, der südliche Teil samt Fontäne lade nun in eine der schönsten Parkanlagen Einbecks zum Verweilen ein. Aus dem Krummen Wasser würden die Teiche mit Wasser gespeist, teilte Bauamtsleiter Frithjof Look mit. Die Kosten der Parkpflege zählten zu den freiwilligen Leistungen der Stadt. Intensive Gartenarbeiten leiste der Kommunale Bauhof. Es sei jedoch momentan kein Geld vorhanden, um etwa den ehemaligen Platz der Voliere umzugestalten, der laut Joachim Dörge, CDU, »wie ein Steinbruch« aussehe. Bänke oder Bodendecker würden nicht viel kosten, meinte Dörge, aber das Ensemble schöner aussehen lassen.

Alexander Kloss, SPD, schlug vor – angelehnt an die Magistrale der Baukultur in der Tiedexer Straße – den Volierenplatz mit einer Skulptur aufzuwerten. Diesem stimme Dr. Marion Villmar-Doebeling, FDP, zu, da es zum Antrag ihrer Fraktion passe, die Innenstadt mit Kunstobjekten zu verschönern. Mehrere Schulen hätten Interesse, sich am Ideenwettbewerb zu beteiligen.

Albert Thormann, GfE, schlug vor, dass die Schotterwege des Bäckerwalls mit Kantensteinen abgegrenzt werden. Ein Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern sollte erfolgen, so Dennie Klose, SPD. Handlungsbedarf bestehe am nördlichen Teich, so Albert Eggers, CDU, die Wasserqualität sei nicht gut.

Malerarbeiten sind notwendig an den Brückegeländern, so Hojnatzki, ansonsten sei der Bäckerwall ein »Schmuckstück«. Die Vorschläge und Anregungen wurden der Verwaltung mitgeteilt. Geprüft werde, was umzusetzen sei.

Gut voran gehen die Baumaßnahmen am Stukenbrokpark. Angetan war Alexander Kloss von den Pflasterarbeiten am Hauptweg. Frithjof Look teilte mit, der Platz des ehemaligen Brunnens werde Anfang 2018 mit einer Staudenmischung bepflanzt, sie sei schön anzusehen und pflegeleicht. Zum Mix gehören unter anderem Chinaschilf, Gruppenstauden oder Bodendecker. Setze man zum Beispiel mehr »Storchenschnabel statt Rosen« ein, könnte man in mehr Bereichen für Vielfalt sorgen. Hojnatzki und Eggers waren schmunzelnd angetan von der geplanten bunten und sparsamen »Einbecker Mischung«. Der Ausschuss sieht den Fortschritten im Park mit Freude entgegen.

Die Ausschreibung zur Sanierung des Brunnens im Stiftsgarten laufe, teilte die Verwaltung mit, die Inbetriebnahme soll 2018 erfolgen. Eine Verbesserung der Begehbarkeit des Bürgermeisterwalls sei nur durch Änderung des Natursteinpflasters in einen glatten Untergrund möglich. Die Anlegung eines Parallelweges scheide wegen des Baumbestands mit Alleecharakter aus. Instandhaltungsarbeiten laufen, teilte Look mit, fehlende Steine werden ersetzt.

Für Baumaßnahmen sei kein Geld vorhanden, erinnerten Dörge und Kloss sowie René Kopka, SPD. Stehen zukünftig größere Kanal- oder Wegarbeiten an, sollte man über eine Nivellierung des Bürgermeisterwalls nachdenken. Ein Schild mit Hinweis auf das besondere historische Kopfsteinpflaster schlug Klose vor.

Vermehrt monierten Bürger die Pflege der Grünflächen in Einbeck, sagte Hojnatzki, als Privatmann müsse man Bereiche, die an öffentliche Wege grenzten, von Unrat bereinigen, die Stadt komme ihren Aufgaben oft nicht im gleichen Maß nach. Das erzeuge Unmut. Bewilligt waren zwei Saisonkräfte für den Kommunalen Bauhof, die sich vermehrt um das Straßenbegleitgrün in der Kernstadt kümmern sollen. Ihre Arbeit haben sie Anfang Juli aufgenommen, einige Flächen hatten bis dahin einen »Savannencharakter«, so Hojnatzki. Zudem wünschte er sich eine Handreichung, welche Themen und Bereiche zu welchem Ausschuss gehörten, um »Verschleppungen« und »Kompetenzunstimmigkeiten« zu bereinigen.

Look erklärte, dass der Verwaltungsausschuss dem Anliegen der zusätzlichen Arbeiter am 21. Juni zugestimmt habe, danach konnte erst der Auftrag vergeben werden. Zudem ersetzten die beiden neuen Mitarbeiter zwei erkrankte Kollegen. Mit seinen mehr als 40 Ortschaften habe Einbeck großen Bedarf bei der Grünflächenpflege; unter anderem sei der Bereich Kühner Höhe durchzogen von vielen Wegen und Passagen. Zurzeit werde ein digitales Knotenkartenmodell erstellt – zuerst für Straßen, Parks und Grünflächen sollen folgen.

Anregungen bei der Parkpflege könne man von der Partnerstadt Keene nehmen, erläuterte Thormann. Mit einer zukunftsorientierten Konzeption erfolgen dort die Maßnahmen. Genau definiert wurde,­­ im welchem Umfang man Kern- und Randbereichspflegearbeiten durchführe. Signalisiert werde, dass sich Verwaltung und Bürger für ihre Stadt einsetzen. Er schlug eine Präsentation über die Grünanlagen von Keene zusammen mit Jürgen Herbst vor.

Angeregt wurden unter anderem noch bessere Grünpflege am Möncheplatz und am Hubeweg sowie eine Errichtung eines Kreisels an der Ecke Barumstraße/Altendorfer Straße.mru