Testzentrum in der Fußgängerzone hat eröffnet

Einbeck. Ein leistungsstarkes Corona-Testzentrum in der Innenstadt, das ist eine Voraussetzung für Einbeck als Modellkommune für Öffnungen und ein Baustein beim Kampf gegen die Pandemie. Kostenlose Tests stehen Bürgern einmal pro Woche zu. Auch wenn es mit dem Start der Modellkommune noch etwas dauern wird: Das Testzentrum von Betreiber Bennet Borgiel (links) und Geschäftspartner Johannes Gabriel (Mitte) in der Marktstraße 8/10, ehemals Markus-Moden, hat am Sonnabend wie geplant seinen Betrieb aufgenommen. Erste Testperson war Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek (rechts), bei der Jan Störmer den Abstrich vornahm. Zuvor hatte sie sich in der Einrichtung umgesehen, die in der vergangenen Woche entstanden ist, und sich das Konzept des Start-up-Unternehmens erläutern lassen.

Nach einem Testzentrum in Hamburg wird Borgiel International Medical nun in Einbeck tätig. Die Leitung hat Ursula Borgiel, Krankenschwester und Pflegedozentin, ärztlich betreut werden die Testzentren von Mediziner Dr. Harald Borgiel. Die beiden 23 und 26 Jahre alten Unternehmer haben sich beim BWL-Studium kennengelernt. Johannes Gabriel habe sich vor drei Wochen bei der Stadtverwaltung gemeldet und Interesse bekundet, ein Testzentrum zu eröffnen, berichtete die Bürgermeisterin. Im Zusammenhang mit dem Konzept für die Modellkommune sei das ein wichtiges ergänzendes Angebot zu den Möglichkeiten in der St. Georg- und der Rats Apotheke sowie bei den Johannitern in der BBS und mobil einmal wöchentlich im Rheinischen Hof.

Interessant seien zudem die Öffnungszeiten – montags bis sonnabends von 7 bis 17 Uhr, sonntags von 12 bis 17 Uhr –, mit denen man beispielsweise auch den Bedarf von Schulen und Einzelhandel abdecken könne. Gerade diese Flexibilität sei hervorragend, betonte sei, sei es für Handwerker vor einem Kundentermin oder am Sonntag vor dem Besuch bei der Oma. Anmelden kann man sich online unter www.testzentrum-einbeck.de oder direkt vor Ort durch das Scannen des QR-Codes. Den QR-Code, den man mit der Anmeldung erhält, lässt man am Empfang einlesen. Über einen solchen Code wird etwa 20 Minuten nach dem Test auch das Ergebnis über die hinterlegte E-Mail-Adresse verschickt; auf Wunsch gibt es aber auch einen Papierausdruck. Im etwa 100 Quadratmeter großen barrierefreien Testzentrum werden etwa 15 Beschäftigte auf Mini-Job-Basis tätig sein. Sie sind für einen Rachenabstrich medizinisch geschult, bringen teilweise auch Kenntnisse mit. »Jeder übt dabei so lange, bis er sich sicher fühlt«, betonen die Betreiber.

Es stehen acht Kabinen zur Verfügung. Die Schnelltests weisen eine Zuverlässigkeit von 98,7 Prozent auf; es wird dazu geraten, nicht direkt zuvor Cola oder Kaffee zu trinken, das könnte das Ergebnis verfälschen. Die Kapazitäten reichen bei Vollauslastung für etwa 940 Tests pro Tag, zu buchen sind Fünf-Minuten-Zeitfenster. Neben dem Zentrum in der Fußgängerzone sind Tests für Unternehmen möglich, zunächst ab 20 Mitarbeitern. »Etwas gegen die Pandemie tun«, das ist die Motivation der Unternehmer. »Man muss sich trauen«, stellt Bennet Borgiel fest, der nach dem Studium derzeit im Rettungsdienst arbeitet und jede Tag sieht, was Corona anrichtet. Die Tests seien wichtig, um die Zeit zu überbrücken, bis es genügend Impfstoff für alle gebe.ek