Textilkunst greift aktuelle Themen auf

Ausstellung »Zeichen der Zeit« im Stadtmuseum eröffnet / Zu sehen bis Ende Juni

»Zeichen der Zeit« sind als neue Ausstellung im StadtMuseum in Einbeck zu sehen und zu deuten. Die Themenausstellung wurde jetzt im Rahmen der Patchworktage eröffnet. Beteiligt sind Art Quilterinnen aus verschiedenen Ländern, die sich mit »Zeichen der Zeit« und politischen und gesellschaftlichen Inhalten in vielfältiger Weise nähern.

Einbeck. Er sei beeindruckt von der große Zahl internationaler Teilnehmer, die hier ausstellten, so Bürgermeister Ulrich Minkner bei der Eröffnung. Viele Laien würden Textilkunst nur aus der Distanz kennen. Hier lohne sich ein genauer Blick gerade auch darauf, wie gesellschaftliche und politische Themen mit diesem Medium bearbeitet würden. Die Stadt Einbeck freue sich, die Ausstellung und die Künstlerinnen willkommen zu heißen.

Als Stadt des wunderschönen Fachwerks und als vielfältige Begegnungsstätte während der Patchworktage lobte die Kuratorin der Ausstellung, Gudrun Heinz, Einbeck. Es sei wichtig, sich mit schwierigen Themen wie Hunger, Krieg, Nachkriegszeit oder der drohenden Heimunterbringung von Eltern in einer solchen Ausstellung zu beschäftigen, betonte sie. »Das Leben zwingt uns manches Thema auf, und die Auseinandersetzung damit ist unausweichlich.« Das könne im Rahmen von Kunst und in diesem Fall mit textilen Arbeiten geschehen, was zum einen den Betroffenen helfen könne, zum anderen auch für Austausch sorgte. Eine solche Arbeit könne berühren, sie sei ein besonderes Ausdrucksmittel, über das man mit Besuchern in den Dialog trete. Damit erreiche man eine weitere Stufe zur Anerkennung dieser Kunstrichtung.

»Zeichen der Zeit«, versprach sie, zeige spannende künstlerische Statements – nicht düster und verbissen, sondern vielseitig und offen. Als Kuratorium würde sie sich freuen, wenn sich die Besucher davon angesprochen fühlten.

Beteiligt sind mehr als 30 namhafte Textilkünstlerinnen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Tschechien, Russland und Lettland.

Parallel zu »Zeichen der Zeit« laufen zwei Ausstellungen der Drei-Türme-Quilter aus Einbeck: »Gruß aus Keene« greift Elemente auf, die von Quilterinnen aus der Partnerstadt Keene zur Verfügung gestellt wurden. Die traditionellen amerikanischen Blöcke finden sich in Einbecker Quilts wieder, wobei sich der genaue Blick auf die wiederkehrenden Symbole beziehungsweise besonders auffälligen Elemente lohnt. »Herzensangelegenheiten« ist das Jahresprojekt der Drei-Türme-Quilter, hier haben die Gruppenmitglieder in Stoff festgehalten, was ihnen am Herzen liegt.

Alle Ausstellungen sind bis zum 29. Juni während der Öffnungszeiten des Museums zu besichtigen: dienstags bis sonntags von 11 bis 16 Uhr.

ek