Tiedexer Tor spart 150 Tonnen CO₂ im Jahr

Einbeck. Klimaschutz und CO₂-Einsparungen werden politisch und gesellschaftlich viel diskutiert. Zukunftsweisend haben die Eigentümer der Wohnanlage Tiedexer Torhaus« bereits vor zwei Jahren einstimmig eine Investition von fast einer Million Euro beschlossen. In diesem Jahr können sie über die ersten 150 Tonnen CO₂-Einsparungen freuen, berichtet Jörg Feldgiebel aus dem Beirat. Es sei bekannt, dass der Klimawandel vor allem durch CO₂ verursacht werde, stellt er fest.

»Schon länger habe ich mich mit der Frage beschäftigt, wie man unsere Wohnanlage nachhaltig und zukunftsweisend energetisch sanieren kann. Wie können wir also Energieverbrauch senken und damit CO₂ Emissionen reduzieren?« Sinnvoll sind Maßnahmen, die den Energiebedarf senken beziehungsweise die Energieeffizienz steigern würden. Energetische Sanierung bedeutet dabei auch sinkende Energiekosten.

Bei einem kaputten Heizkessel nur einen etwas kleineren zu kaufen, reicht heute nicht aus. Die Eigentümer haben deshalb eine energietechnische Expertise vom Ingenieurbüro Geese aus Hardegsen eingeholt. Hier gab es auch Unterstützung bei der Einwerbung von Fördergeldern. Die vorgeschlagene Bestlösung zeigte sich in einer umfassenden, zukunftsausgerichtete Erneuerung der Wärmeversorgung mit dem Einsatz eines Blockheizkraftwerkes (BHKW). Das BHKW dient der Wärmelieferung und Warmwasserbereitung bei gleichzeitiger Stromerzeugung. Der generierte Strom wird genutzt zur Allgemeinstromversorgung in der Wohnanlage. Zur optimalen Einstellung der Bestandsanlage gehörte die komplette Neuberechnung des Heizsystems sowie des gesamten Gebäudekomplexes.

Der Erfolg: Die tatsächlich benötigte Heizleistung reduziert sich auf etwa die Hälfte der vorher installierten Heizkesselleistung und bewirkt, dass nunmehr nur ein Bruchteil der im Altsystem umgewälzten Heizwassermenge durch neue, hocheffiziente Umwälzpumpen transportiert werden muss. Zu den begleitenden Optimierungsmaßnahmen gehörte auch der hydraulischen Abgleich des gesamten Heizsystems. Mehr als 600 Heizkörper wurden mit neuen, dem realen Bedarf optimiert angepassten Heizkörperventilen ausgerüstet, womit eine wesentliche und entscheidende Grundvoraussetzung zur Energieeinsparung gewährt wird. Keine leichte Aufgabe im Altbestand für Eigentümer, Mieter und die ausführenden Monteure, aber unabdingbar notwendig, um das Effizienzversprechen einlösen zu können.

»Stolz sind wir auch darauf, dass wir unser Projekt mir einem Fachbetrieb aus Einbeck realisiert konnten«, so Jörg Feldgiebel. Die Einsparergebnisse nach fast einem Jahr Betrieb könnten sich sehen lassen, erläutert er weiter. Neben einer wirtschaftlich erfreulichen Bilanz aus den erzielten Energie-Einsparungen sind etwa 150 Tonnen CO₂-Emissionen durch die neue Anlagenkonstellation vermieden worden. »Den Allgemeinstrom können wir bereits selber abdecken und haben noch Strom übrig, den wir heute ins Einbecker Netz einspeisen«, berichtet er.

Leider könne man den selbstproduzierten Strom noch nicht den Bewohnern zur Verfügung stellen, da gebe es noch juristische Hürden. Aber man sei auf der Suche nach einer Lösung. Mit den genannten und einigen weiteren Maßnahmen habe sich die Wohnanlage zukunftsorientiert, energiesparend und umweltfreundlich aufgestellt, betont er. Für die Eigentümergemeinschaft sei natürlich auch die Wirtschaftlichkeit wichtig, und da könne man heute bestätigen, dass Umweltschutz sich auch wirtschaftlich lohne.ek