Umbau der Goetheschule nicht wie geplant

Beschlossene Aufstockung nicht ohne umfangreiche Sanierung im Bestand umsetzbar

Die Aufstockungen der Anbauten der Goetheschule können nicht wie gedacht gebaut werden. Die Tragfähigkeit gibt das nicht her.

Einbeck. Die Geschichte ist lang und wird immer länger: Bereits 2018 war ein Anbau an die Goetheschule Thema. 2021 beschloss der Kreistag: Der Raumbedarf der Goetheschule Einbeck ist durch eine architektonisch und funktionale Aufstockung zu decken. Die Baukosten beliefen sich laut damaliger Kostenschätzung auf rund. 5,3 Millionen Euro. Jetzt aber informierte der Landkreis, dass die beschlossene Variante für den Umbau der Goetheschule nicht wie geplant umgesetzt werden kann. Baustoff- und statische Untersuchungen haben ergeben, dass bei den Erweiterungsbauten beispielsweise Fundamente deutlich kleiner hergestellt wurden als in den Plänen angegeben und damit eine Aufstockung nicht möglich sei.

Die Goetheschule ist räumlich auf zwei Standorte aufgeteilt: den Hauptstandort in der Schützenstraße und die Außenstelle im Langen Wall, wo das Gebäude der ehemaligen Pestalozzischule genutzt wird. Genau dieses Gebäude weist aber einen dringenden Sanierungsbedarf auf.

Im Laufe der Jahre wurden mehrere Varianten entwickelt – beispielsweise die Sanierung des Gebäudes der ehemaligen Pestalozzischule, ein vierstöckiger Anbau oder Aufstockungen.

Bau- und Umweltdezernentin Julia Gottlieb stellte nun fest, dass es im Sommer/Herbst eigentlich losgehen sollte mit der ein- beziehungsweise zweigeschossigen Aufstockung der Goetheschul-Anbauten. Abstimmungsgespräche mit Fachplanern, dem Schulträger und den Nutzern seien geführt worden Das Raumkonzept sei verfeinert worden. Neben der umfassenden Bestandsaufnahme erfolgten vertiefte Baustoff- und statische Untersuchungen. Beim 1955 erstellten Anbau sei allerdings nicht so gebaut worden, wie gedacht:. Fundamente seien deutlich kleiner, es gebe keine Traglast-reserven, die Decke über dem ersten Obergeschoss weise eine zu geringe Betondeckung auf Damit sei eine Aufstockung hinsichtlich Tragfähigkeit, Brand- und Korrosionsschutz in diesem Bereich im derzeitigen Zustand nicht möglich.

Bei der zweiten Erweiterung aus dem Jahr 1968 wurde ebenfalls erheblich von den Plänen abgewichen: die Kassettendecken seien entgegen der geplanten Ausführung gebaut worden, auf den Stegen seien zur Befestigung der Unterdecken während des Betonierens Holzleisten eingelegt worden, auf den Holzleisten liege direkt und ohne Betondeckung der Bewehrungsstahl auf. Damit sei die Tragfähigkeit im Brandfall beeinträchtigt. Das bedeutet: Die beschlossene Aufstockung kann ohne umfangreiche Sanierungen im Bestand nicht umgesetzt werden.
Der derzeitige Schulbetrieb ist durch die vorhandene Brandmeldeanlage gesichert.

»Es sind weitere detaillierte Untersuchungen nötig«, sagte Gottlieb Man werde mit Hochdruck weiterarbeiten und Varianten mit Kostenschätzungen erarbeiten. Im nächsten Ausschuss Bauen und Verkehr am 28. April sollen sie vorgestellt werden. »Wir hätten uns eine andere Botschaft gewünscht«, sagte Gottlieb.
Schulleiterin Elisabeth Kaiser unterstrich, dass man für die Zukunft plane. Schule der Zukunft bedeute auch andere Unterrichtskonzepte. Die letzten zwei Jahre hätten gezeigt, wie rasant sich Pädagogik entwickele. Es gehe nicht nur darum, Ersatzräume zu schaffen, vielmehr gebe es ein großes Bedürfnis, modernen Unterricht zu gestalten.sts