Umschlungen von Humor und Frohsinn

St. Josef feiert 60. karnevalistisches Gemeindefest mit Büttenreden, Sketchen und Tänzen

Büttenreden und Tanz, Sketche und Applaus: Gut gelaunt hat die katholische Gemeinde St. Josef am Sonnabend ihr Gemeindefest gefeiert – das 60., nachdem im vergangenen Jahr zum 58. Mal ge­feiert wurde. Ein Wunder? Nein, erklärte Pfarrer Marschler im zur Narhalla geschmückten Forum der Berufsbildenden Schulen Einbeck: An­hand von alten Fotos habe sich diese aktuell gültige Zahl ergeben.

Einbeck. »Wir feiern mit Orgel, Trommel, Pfeifen und Trompeten« lautete das Motto des karneva­listischen Abends, sehr passend, so Pfarrer Marschler, sei die Gemeinde doch dankbar für die neue Orgel, die sie im vergangenen November einweihen konnte. »Umschlungen von Humor und Frohsinn« wolle man feiern, den Alltagsstress vergessen und das Tanzbein schwingen. Durchs Programm führten erneut Benjamin Bänsch und Roland Hampel: »Dann haben wir’s im vergangenen Jahr wohl gar nicht so schlecht gemacht«, schmunzelten sie.

»Von dort hat mich noch nie jemand an­gerufen!« Verwundert war Büttenrednerin Re­gina Sowa, erhielt sie doch als Friedhofswärter(in) einen Anruf aus einem Grab. Handy statt Kreuz – das war schwarzer Humor zum Einstieg, für den es viel Beifall gab. »Herr Toter, ich spiele nicht auf Zeit«, versicherte sie, bevor sie den »Maulwurf« zum Exhumieren schickte; der Bestattete sollte sich per Musik zu erkennen geben: »Lebt denn der alte Holzmichl noch?«Die Nachfolge der Tradition der Loriot-Sketche traten diesmal die Jugendlichen an: Svenja Bänsch, Nadine Woschek, Benjamin Bänsch und Sascha Füllgrabe ließen es sich bei Wein von Pahlhuber & Söhne, mit dem neuen »Heinzelmann« und einer Versicherung gut gehen: ab­gezapft und original verkorkt!

Allerlei »Nettigkeiten« warfen sich als »giftige Freundinnen« Annemarie Klipsch und Regina Sowa in ihrem humorvollen Zwiegespräch an den Kopf. Ob Kochkünste, Kinder, Hygiene oder die Ehemänner, die gern einmal nach fremden Damen schielten, immer fand die andere etwas zu sticheln, sehr zur Freude des Publikums.

Unverzichtbarer Bestandteil ist das Männerballett, mit dem Trainerin Kirsten Gärtig diesmal eine Cheerleader-Choreographie einstudiert hatte. Da tänzelten die Herren mit Schulmädchen-Zöpfen, kurzen Röcken und bunten Puscheln so gekonnt über die Bühne, dass natürlich eine Zugabe gefordert war.

Aufs Oktoberfest verschlug es die »Prosecco-Schwalben«, die zunächst verstimmt waren, dass es auf der 200. Wiesn immer noch keinen Schaumwein gab. Mit fröhlichen Liedern, gern über ansehnliche Männer, amüsierten sie sich aber trotzdem prächtig.

Seit vielen Jahren sind die Gesellschaft der Karnevalsfreunde, aber auch Gäste aus Holtensen und Sülbeck mit der katholischen Gemeinde verbunden. Die Majestäten Prinz Peter IV. und Prinzessin Carola I. berichteten augenzwinkernd von ih­rer bisherigen Regentschaft, bevor sie gemeinsam mit Pfarrer Marschler Orden an verdiente Ge­meindemitglieder überreichten, und an die Sponsoren Andreas Grötzner und Gerhard Schramm. Ein Gespann mit Spaß-Garantie: PEM und Holli, Pfarrer Ewald Marschler und Holger Henze, nahmen sich wieder gegenseitig auf die Schippe. Arztbesuch, Urlaubspläne oder ärztlich verordneter Besuch im Bordell (»Ich habe Rotlicht verschrieben bekommen«), da blieb keiner dem anderen etwas schuldig: »Das will ein Freund sein ...?« Aber immer wieder wurde es versöhnlich: »Uns geht’s gut, wir haben keine Sorgen.«

Ein besonderer Höhepunkt am Schluss: Mit einem Räuber-und-Gendarm-Tanz, einstudiert von Carolin Hoffmann, wartete die Showtanzgruppe der Jugend auf, ein glänzender Vortrag und ein 16-köpfiges Team, auf das Pfarrer Marschler sehr stolz war: »Einige habe ich getauft, viele waren bei den Sternsingern, und heute sind rund 50 Jugendliche im Saal« freute er sich. Die Besucher freuten sich mit, auch hier war eine Zugabe fällig, bevor beim »Viva Colonia«-Finale allen Aktiven und Helfern vor und hinter den Kulissen gedankt wurde. ek