Unplugged – Gedichte und Geschichten

Einbeck. Das einzige »unplugged Konzert«, wie Britta Grastorf vom Organisations-Team der StadtpARTie formulierte, lieferten »Rezibrato« und »malesh« in der Alten Synagoge in der Baustraße. Rezitieren und vibrato – das ist das Motto der Gruppe mit Marina Busco, Hans-Peter Hucke, Vokal und Bluesharp, Vera Rohrdantz, Josef Hilker, Gitarre, und Dorothea Heumann. Die Göttinger unterhielten das Publikum mit Amüsantem, Nachdenklichem, mit Gedichten und Lesestücken. Zum Spielort hatten die Künstler sogleich ein Gedicht verfasst, und dabei unterstrichen sie »für Freiheit, Recht und Toleranz ohne rechten Firlefanz«.

Mit Augenzwinkern wurde Ilsebill aus dem bekannten Grimmschen Märchen vom ­Fischer und seiner Frau vorgestellt – allerdings gekürzt, sozusagen als moderne Fassung der »Rau-pe Nimmersatt«. Wortspiele um Troja- und Sojabohnen und Lis(z)tigkeit waren ebenso im Programm wie Politisches mit dem »Kabarettgast« der Münchner Lach- und Schießgesellschaft.

Wilhelm Buschs Moritat über den Maulwurf ließ die Zuhörer lächeln, ebenso wie ein Essay von Heinz Erhardt. Ein humoristisches Frühlingsgedicht von Joachim Ringelnatz oder die »Diplomatenjagd« von Reinhard Mey – das abwechslungsreiche Programm gefiel. Garniert wur- de die unterhaltsame Stunde von »Rezibrato« mit Musik von der Band »malesh«  (ägyptisch: egal) mit virtuoser Gitarre, lockerer Bluesmusik und Gesang.ek