»Unsere Feuerwehr ist großer Teil meines Lebens«
Lars Lachstädter: 18 Jahre Stadtbrandmeister von Einbeck | Große Feierstunde auf der Hube

Einbeck. 18 Jahre hat Lars Lachstädter sich als Einbecker Stadtbrandmeister mit viel Engagement, Herzblut und Wissen für Bürger, Feuerwehr und Blaulicht-Familie eingesetzt. Ab dem 1. Juli ist Tobias Krawietz sein Nachfolger. Doch bleibt Lachstädter der Feuerwehr und den Bürgern als Ehrenstadtbrandmeister sowie als Sicherheitsberater und als Kreisausbildungsleiter erhalten.
Mit einem großen Fest wurde er auf der Einbecker Hube verabschiedet. Ihm zu Ehren waren rund 300 Personen aus Feuerwehr, Blaulicht-Familie, Rat und Verwaltung anwesend, die sein langjähriges Engagement würdigten. Nach der Abholung ging es für Lars und Manuela Lachstädter in einem historischen Feuerwehrfahrzeug aus dem PS.SPEICHER, eigens mit eigenem Kennzeichen (EIN LL 58 H) ausgestattet, durch die Einbecker Innenstadt zu markanten Punkten. Ein Halt war unter anderem an der Brandlücke in der Langen Brücke, wo Lachstädter am 30. März 2005 Einsatzleiter war.
Anschließend fuhr der Feuerwehr-Korso auf die Hube. Dort wurden Lars und Manuela Lachstädter mit einem langen Spalier empfangen, den sie als Wertschätzung durchschreiten durften. Auf der Hubewiese war ein Treckeranhänger als Bühne aufgebaut, auf dem beide auf einem gemütlichen Sofa Platz nahmen. Natürlich durften dabei auch Kaffee und Zigaretten nicht fehlen.
Um sie herum wurde ein großer imposanter Kreis mit Feuerwehr, Blaulicht-Familie, Verwaltung und Rat gebildet. Die große Anzahl an Personen spiegelte die hohe Wertschätzung für Lachstädter wider. Nicht nur aus Einbeck, sondern auch aus dem Landkreis und darüber hinaus waren zahlreiche Ehrengäste gekommen.
Vom Stadtkommando erklärte Tobias Krawietz, dass die Verabschiedung ein besonderer Moment sei. Jahrelang habe sich Lachstädter für Feuerwehr und Sicherheit der Bürger eingesetzt. Mit Fachwissen, hoher Bereitschaft und Engagement führte er seine Kameraden erfolgreich durch unzählige Einsätze. Lachstädter hatte stets ein offenes Ohr. Sein Herz schlug für die Sicherheit der Einsatzkräfte und Bürger. Durch Ausbildungen, Übungen und Einsätze leitete er die Kameraden.
Dank seines Einsatzes habe Einbeck eine starke Wehr, auf die sich die Bürger verlassen können. Lachstädter könne Menschen fördern und motivieren, um neue Herausforderungen anzugehen. Die Zusammenarbeit zwischen Blaulicht-Familie, Stadt und Verwaltung war stets von gegenseitigem Respekt geprägt.
Nach 18 Jahren ende jetzt der Dienst als Stadtbrandmeister. Krawietz war froh, dass Lachstädter als Sicherheitsbeauftragter, Kreisausbildungsleiter und Ehrenstadtbrandmeister den Reihen weiter erhalten bleibe. Für die Zukunft wünschte er zusammen mit dem Stadtkommando alles Gute.
Beeindruckt war Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek von der enormen Anzahl der Verabschiedungsgäste, die das Engagement von Lachstädter würdigten. 1983 in die Feuerwehr eingetreten, könne er auf eine lange Zeit zurückblicken. Unzählige Lehrgänge besuchte er und bildete sich immer weiter. Dies spiegele sich über die Jahre in den Beförderungen wider. Von 2004 bis 2007 war Lachstädter Ortsbrandmeister in Einbeck, von 2005 bis 2007 stellvertretender Stadtbrandmeister. Ab 2007 stand er 18 Jahre dem Einbecker Stadtkommando vor.
Zahlreiche Ehrenabzeichen erhielt er für sein außergewöhnliches Engagement, wie vor wenigen Jahren das niedersächsische Feuerwehrabzeichen für 40 Jahre Einsatz in der Feuerwehr oder in diesem Jahr das Deutsche Feuerwehrabzeichen in Gold.
Ob kleine oder große Einsatzlagen, Lachstädter arbeitete sie mit seinem Kameraden mit großem Erfahrungsschatz ab. Er erweiterte stets sein Wissen, gestaltete die Entwicklung mit und behielt auch in stressigsten Momenten die Ruhe. Dank ihm habe die Feuerwehr Einbeck einen sehr hohen Ausbildungsstand. Gut könne er delegieren und Mitstreitern sein Vertrauen schenken.
Bei der Fusion mit der Gemeinde Kreiensen habe er das Zusammenwachsen der Wehren gemanagt, zahlreiche Beschaffungspläne erstellt oder Zusammenführungen von Ortswehren mit Feingefühl begleitet. Ob der Brand in der Langen Brücke 2005, die Brandserie oder das Weihnachtshochwasser 2023, dies alles wurde gemeistert.
Dr. Michalek war immer wieder von der großen Erfahrung und dem umsichtigen Handeln von Lachstädter beeindruckt. Sie dankte auch Manuela Lachstädter, dass sie ihren Mann die vergangenen 18 Jahre Einbeck als Stadtbrandmeister »geschenkt habe« und bedankte sich bei beiden mit einem Präsent.
Regierungsbrandmeister Henning Thörel betonte, dass es für ihn eine Freude und Ehre sei, bei der Verabschiedung dabei zu sein. Wie ein Zeitzeuge habe er die Amtszeit von Lachstädter begleitet. Vor 18 Jahren stand ein Generationenwechsel an, jetzt wieder. Mit Tobias Krawietz wurde ein guter Nachfolger gefunden.
Lachstädter brachte seit seiner Wahl frischen Wind in die Wehren und baute neue Strukturen auf. Er führte Prioritätslisten zur Planung von Investitionen ein und habe viel erreicht, dass die Feuerwehren der Stadt Einbeck jetzt super aufgestellt seien. »Lars war ein riesengroßer Glücksfall. Er hat die Feuerwehr gelebt«, betonte Thörel zum Abschluss.
Kreisbrandmeister Marko de Klein, der wie Lachstädter am 30. Juni aus dem Amt ausscheidet, dankte für die jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit. In den vergangenen 18 Jahren leistete Lachstädter als Stadtbrandmeister hervorragende Arbeit, dieses verdiene größte Anerkennung. Strukturen habe er geschaffen, die Wehr auf einen hohen Stand gehoben und Kameraden für weitere Positionen und Aufgaben ausgebildet. Jetzt gebe er sein Amt in jüngere Hände ab. Er setze sich für Mitmenschen, Kameraden und Blaulicht-Familie ein und gelte als großer Motivator und Förderer.
Harald Sehl, stellvertretenden Abschnittsleiter Nord, erklärte, dass er und Lachstädter rund 15 Jahren Kollegen als Stadtbrandmeister in Dassel und Einbeck waren. Es wurde immer gut und freundschaftlich zusammengearbeitet. Lachstädter sei eine besondere Persönlichkeit, die hohe Wertschätzung spiegele die große Anzahl der Personen bei der Verabschiedung wider. Und falls Lachstädter neben seinen zukünftigen Tätigkeiten als Sicherheitsberater und Kreisausbildungsleiter noch Zeit habe, lud er ihn schmunzelnd ein, an den Senioren-Nachmittagen der Feuerwehr teilzunehmen.
Die Blaulicht-Familie und das Wohlergehen aller Einsatzkräfte war Lachstädter immer sehr wichtig, lobte Marc Küchemann, Dienststellenleiter der Johanniter. Als Beispiel nannte er das Weihnachtshochwasser 2023, als der Stadtbrandmeister sich intensiv dafür einsetzte und Vorkehrungen traf, dass die Blaulicht-Mitglieder zu Hause mit ihrer Familie Heiligabend feiern konnten. Lachstädter war hoch geachtet, er machte sich auch enorm verdient um die Zusammenarbeit aller Blaulicht-Organisationen, dass sie inzwischen wie eine Familie Hand in Hand arbeiten.
Franziska und Marcel Kolleß dankten ebenfalls Lachstädter für sein Engagement. Er war 18 Jahre das prägende Gesicht der Feuerwehren im Stadtgebiet und stets ein zuverlässiger Partner. Oft meisterte man Einsätze zusammen, rettete Leben oder stellte sich enormen Herausforderungen. Lachstädter behielt stets einen kühlen Kopf, was allen imponierte.
Nina Zettel vom THW zollte Respekt, wie sich der Stadtbrandmeister immer für die Bürger und die Blaulicht-Familie engagierte. Ob im Alltag, bei Gefahrenlagen oder bei Großeinsätzen, wichtig sei immer das Miteinander aller Organisationen. Dafür setzte sich der scheidende Stadtbrandmeister stets als verlässlicher Partner ein.
Michael Horst richtete Grüße von Wolfgang Römer, Leiter des Polizeikommissariats Einbeck, und von Maren Jäschke, Leiterin der Polizeiinspektion Northeim, aus. Seit knapp einem Jahr kenne er Lachstädter, doch habe er von Beginn an gemerkt, wie wichtig dem Stadtbrandmeister die Blaulicht-Familie sei. Regelmäßiger Austausch finde statt, es werde sich gegenseitig unterstützt und zusammen Einsätze gemeistert.
Weitere Weggefährten aus dem Landkreis Northeim wie Jörg Jacob, langjähriger Stadtbrandmeister aus Uslar, Vertreter der FTZ des Landkreises oder Kollegen aus den Nachbarlandkreisen schlossen sich mit Grußworten an und hoben die hohen Verdienste von Lachstädter hervor. Bei dieser »ganzen Wertschätzung habe er einen Kloß im Hals und etwas Pipi in den Augen«, sagte der scheidende Stadtbrandmeister. Er sei enorm dankbar, über das große Miteinander und wie viele Personen mit ihm seinen Abschied feiern wollten.
»Unsere Feuerwehr ist ein großer Teil meines Lebens«, betonte Lachstädter. Unvergessliche Momente erlebte er in der vergangenen Zeit – auch mit der ganzen Blaulicht-Familie. Er wurde angenommen und respektiert, wie ein Vater, Bruder oder Sohn. Freundschaften entstanden über Stadt- und Landkreisgrenzen hinweg. Er dankte auch Stadtverwaltung und Politik für das Vertrauen; dies war stets eine gute Basis für die Feuerwehr, auf die sie aufbauen konnte.
Lachstädter war sich sicher, dass die Einbecker Feuerwehr gut für die Zukunft aufgestellt sei. Dafür dankte er dem Stadtkommando und allen Kameraden.
In den vergangenen 18 Jahren wurden unzählige Herausforderungen zusammen gemeistert. Ihm war stets wichtig, dass alle gesund von ihren Einsätzen zurückkehrten. Zum großen Glück gelang das immer - selbst bei extrem schwierigen Szenarien.
Entscheidend sei die Leidenschaft, sich für das Wohl der Mitbürger einzusetzen. Dass er diese in den vergangenen 18 Jahren als Stadtbrandmeister ausleben konnte, dafür dankte er seiner Frau, die ihm stets großer Rückhalt war.
Die vergangenen Monate waren emotional, erinnerte sich Lachstädter. Ob Ehrung mit dem Deutschen Feuerwehrabzeichen in Gold, Ernennung zum Ehrenstadtbrandmeister, bewegende Wort von Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, die Großübung zu seinem Abschied oder diese Feier mit so vielen Personen. Von dem allen sei er tief beeindruckt. Er dankte den Personen, die dies mit Herzblut, Kreativität und Engagement ermöglichten. »Ich bin stolz, Teil dieser starken Gemeinschaft zu sein«, betonte Lachstädter.
Weiter dankte er für Vertrauen und Wertschätzung, die er in den vergangenen 18 Jahre erhielt und übergab die »Stadtbrandmeister«-Abzeichen, die ihm stets Glück brachten, an seinen Nachfolger Tobias Krawietz. Lang anhaltender Beilfall zu Ehren von Lachstädter schloss sich an. Anschließend wurde noch in geselliger Runde auf der Hube zusammen gefeiert.mru