Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Sanierung

Unternehmenspläne unterstützen

Bebauungspläne »Östlich der Saalfeldstraße« und zu Renold-Erweiterung

Einbeck/Holtensen. Mit dem Bebauungsplan Nummer 21 »Saalfeldstraße« und dessen erster Änderung/Aufhebung hat sich der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Sanierung jetzt beschäftigt. Zugleich ging es um die Aufstellung des Bebauungsplans Nummer 82 »Gewerbegebiet östlich der Saalfeldstraße«. Weiteres Thema war der Bebauungsplan Nummer 6 »Gewerbe-/Industriegebiet Juliusmühle« Dabei wurden der Entwurf und die Abwägung der im Planverfahren eingegangene Stellungnahmen vorgestellt.

Für die Saalfeldstraße gibt es einen rechtskräftigen Bebauungsplan, der aber nicht mehr den aktuell verfolgten städtebaulichen Zielsetzungen entspricht. Im westlichen Bereich ist er durch die inzwischen angesiedelte Einzelhandelnutzung praktisch überflüssig geworden – die ursprünglich verfolgte Zielsetzung eines Industriegebiets kann nicht mehr erreicht werden. Für den östlichen Bereich soll im Sinne des Einzelhandelskonzepts zum Schutz der Innenstadt eine Einzelhandelsnutzung mit zentrenrelevanten Sortimenten ausgeschlossen werden. Wie Planer Askan Lauterbach erläuterte, sei eine Auslegung im Dezember/Januar erfolgt, auch die Träger öffentlicher Belange seien beteiligt worden. Bedenken seien nicht geäußert worden. Es gab allerdings einige Anregungen. Beschäftigen müsse man sich noch mit einer eventuellen Aktualisierung der Hochwasserlinie, die jetzt quer durch das Gebiet verlaufe. Weitere Risikoabschätzungen würden im Baugenehmigungsverfahren vorgenommen.

Einstimmig sprach sich der Ausschuss für die Aufhebung des alten und die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans aus.

Bei der Erweiterung der Firma Renold geht es nach längerer Pause nun voran: Die Firma hat vor, ihr Betriebsgelände im Holtenser Ortsteil Juliusmühle zu vergrößern. Was dazu ­vorgesehen ist, erläuterte Planer Thorsten ­Müller-Rauschgold. Das Unternehmen möchte umfassende Erweiterungs- und Umstruktu­rierungsmaßnahmen zur Standort- und Zukunftssicherung des wachsenden Betriebs mit derzeit etwa 450 Mitarbeitern durchführen.

Die Maßnahmen betreffen die Erneuerung und Erweiterung von Betriebsgebäuden südlich der Landesstraße 580, unter anderem im Zusammenhang mit der Neuordnung und Verbesserung der Logistik beziehungsweise Warenanlieferung und Versand. Der Betrieb, früher Arnold & Stolzenberg, befindet sich seit 1909 am Standort Juliusmühle.

Der Mühlengraben durchschneidet das Firmengelände. Er stellt dabei auch ein Hindernis für das Unternehmen dar, das an seine räumlichen Grenzen geraten ist. Geplant ist nun, den Graben zu verfüllen und dabei Werksteile miteinander zu verbinden. So könnte eine Lagerfläche für Rohstoffe und Fertigprodukte entstehen, die zurzeit zum Teil auswärts untergebracht sind. Die Bauleitplanung sieht vor, die Gebäude zu erneuern, um eine bessere Logistik zu ermöglichen. Der Flächennutzungsplan setzte, so der Planer, Gewerbe für diesen Bereich fest. Für den Fall der Zuschüttung des Mühlengrabens, der derzeit keine Funktion habe, wurden Veränderungen beim Abflussverhalten der Ilme untersucht. Dazu gab es ein hydrologisches Gutachten. Die Auswirkungen einer Verfüllung seien zu vernachlässigen, berichtete Müller-Rauschgold über das Ergebnis. Eingriffe in Natur und Landschaft könnten durch externe Ausgleichsmaßnahmen aufgefangen werden.

Die Ergebnisse aus der Beteiligung der Bürger und der Träger öffentlicher Belange seien eingearbeitet worden, hieß es weiter. Jetzt stehe die öffentliche Auslegung bevor, damit das Vorhaben zeitnah beginnen könne: Renold stehe in den Startlöchern und wolle bald anfangen.

Die Planungen, die man uneingeschränkt unterstütze, seien ein gutes Zeichen für Renold und den Standort Juliusmühle, betonte Rolf Hojnatzki, SPD. Walter Schmalzried, CDU, hob die akribische Untersuchung hervor, die bereits gelaufen sei. Das sei richtig und wichtig, und an der Politik sei es nun, schnell zu entscheiden, damit die Planungen umgesetzt werden könnten.

Einstimmig hat sich der Ausschuss dafür ausgesprochen, mit dem Entwurf weiter zu planen. Jetzt soll eine öffentliche Auslegung stattfinden, und die Träger öffentlicher Belange sollen beteiligt werden.ek