Vielschichtige Klangflut im Wasserspeicher

Einbeck. »Außergewöhnliche Kunst & Kultur an besonderen Orten« lautet das Motto der StadtpARTie, und eine Darbietung, die man im Liegen in einem Wasserspeicher genießt, dürfte diese Kriterien ohne Zweifel erfüllen. Barbara Neuhaus-Schwind und Matthias Neuhaus haben jetzt im Rahmen der StadtpARTie ein einstündiges Klangkonzert im Wasserspeicher an der Ecke Troje­straße/Schützenstraße gegeben – ein »Konzertsaal«, den man sonst so nicht kennt.

In zwei unterirdischen Gewölben waren Feldbetten aufgestellt, auf denen sich die Zuhörer ausstrecken konnten, um das Konzert zu genießen und tief einzutauchen in die Klänge. Gedämpftes Licht spendeten in der eindrucksvollen Szenerie nur einige Baustellenleuchten. Matthias Neuhaus und Barbara Neuhaus-Schwind fluteten den Raum bei ihrer atmosphärischen Klangreise mit unterschiedlichsten akustischen Eindrücken: mit Klangschalen und Glocken in verschiedenen Größen, mit Gongs, Monochord und mit weiteren Instrumenten.

Der Wasserspeicher bot dabei eine besondere Akustik: Die Töne brachen sich, sie glitten sanft durch den Raum, rollten dann wieder kräftig über die Besucher hinweg oder kamen mächtig wie eine Wand auf sie zu. Die beiden Akteure versetzten die Zuhörer mit immer wieder neuen Kombinationen in Schwingung, körperlich spürbar und Geist und Seele anrührend. Sie vermittelten den akustischen Eindruck eines Sturzregens, der auf ein Blätterdach fällt, sie ließen zarte Glocken klingeln, setzten auf das Zusammenspiel und den Kontrast hoher und tiefer, leiser und durchdringender Töne – ein besonderes Erlebnis.ek