Die Einbecker Fußgängerzone vor 40 Jahren

Einbeck. Das 40 Jahre alte Foto zeigt die damals noch neue Einbecker Fußgängerzone im Bereich der Häuserzeile Marktplatz 3 (»Gildehof«) bis Nummer 9. Der Kamerastandpunkt ist ungefähr dort, wo jetzt die »Von Null bis Unendlich«-Skulptur steht. Damals durfte der Bereich vor den Häusern noch befahren werden.

Die Fußgängerzone war noch geteilt, wie man an den Beton-Pollern sieht: Raum für Fußgänger und Autofahrer und eine günstige Möblierung. Fast könnte man glauben, hier steht ein frühes Modell für den geplanten Umbau der Tiedexer Straße. Der Baustoff Beton stand hier noch ganz im Stil der Zeit, allerdings macht die üppige Bepflanzung der Betonkästen das Bild einigermaßen wieder wett.

Der »Dromar« (Drogeriemarkt) und das »Nähzentrum Scheibe« sind älteren Mitlesern noch gut in Erinnerung. In Nummer 5 hatte übrigens August Stukenbrok sein erstes größeres Geschäft. 1896, sechs Jahre nach Firmengründung, gelang ihm hier mit dem Verkauf von 1.641 Fahrrädern der wirtschaftliche Durchbruch.

Kurz nachdem dieses Foto gemacht wurde, kamen die Abrissbagger. Genau wie aktuell in der Knochenhauer Straße/Neue Straße werden in regelmäßigen Abständen ganze Häuserzüge der Innenstadt erneuert. Auch am Marktplatz 5/7 entstand 1980 ein neues Gebäude: Seit annähernd vier Jahrzehnten befindet sich hier die Filiale einer amerikanischen Kaufhauskette. Ihr Gründer war ein Zeitgenosse August Stukenbroks.

Beide waren ähnlich erfolgreich, beide fingen mit einem Ladengeschäft an, das mit viel Entschlossenheit, Fleiß und Energie vergrößert wurde. Der Tatendrang zahlte sich aus: Der eine hatte 1911 bereits 1.000 Filialen, und der andere brachte fast eine Million Versandhauskataloge unter die Leute.wk