»Villa Wuff« ist ohne Spenden von Schließung bedroht
Einbeck. »Ohne finanziellen Zuspruch kann die »Villa Wuff« Ende November dichtmachen«, schildert der erste Vorsitzende des Tierschutzvereins, Thomas Schlachter, die besorgniserregende Situation. 2010 stehen den Ausgaben von über 80.000 Euro lediglich 32.000 Euro an Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen und Fördergeldern des Landkreises sowie der Städte Einbeck und Dassel gegenüber. »Bei den Ausgaben schlagen die gestiegenen Tierarztkosten besonders zu Buche«, erläutert Schlachter.
Dies resultiere auch daraus, dass vermehrt kranke Tiere angeliefert wurden. Die Finanzmittel sind so knapp, dass Tierheimleiter Holger Niedrig (links) im Oktober auf sein Gehalt verzichten muss - er ist die einzige Person, die von Vereinsgeldern bezahlt wird. Pro Monat arbeitet er ungefähr 400 Stunden mit und für die Tiere, sagt er. Etwa 50.000 Euro an Spenden würden jährlich benötigt, um den Betrieb weiterlaufen zu lassen, führt der erste Vorsitzende weiter aus. In diesem Jahr habe die »Spendenbereitschaft jedoch stark nachgelassen«. Um die »Villa Wuff« zumindest bis zum Jahresende geöffnet halten zu können, würden noch knapp 10.000 Euro fehlen. »Dies wäre aber nur eine kurzfristige Rettung - was im nächsten Jahr ist, weiß niemand«, seufzt Schlachter. Sollte das Tierheim schließen müssen, stelle sich natürlich vorrangig die Frage:
»Wohin mit den Hunden?« Zurzeit hat Niedrig 14 Vierbeiner aufgenommen. Thomas Schlachter erläutert das finanzielle Dilemma weiter: »Im September haben wir eine Spendenaktion durchgeführt, die 1.905 Euro einbrachte - die Tierarztrechnungen betrugen in diesem Monat jedoch 3.200 Euro.«
Man sei dringend auf Akutspenden angewiesen, den »Kids Club« habe man bereits eingestellt, um Finanzmittel zu sparen. Sollte die »Villa Wuff« geschlossen werden, müsse man auch die Futterhilfe einstellen, die Tiernahrung für Rentner mit minimalen Rentenbezügen bereitstellt, die meist »nur noch ihren Hund haben«. Dies würde 70 Menschen in der Umgebung schwer treffen. Tierwartin Katrin Kühn (rechts) fügt hinzu: »Es wäre schön, wenn mehr Personen eine Mitgliedschaft abschließen würden«.
Der Beitrag sei natürlich von der Einkommenssteuer absetzbar. Anträge gibt es im Internet unter www.villawuff.com oder per Telefon unter 05561/926802. Interesse an der Arbeit der »Villa Wuff« sei vorhanden, erläutert Kühn, dies hätten 1.200 »begeisterte Besucher beim Tag der offenen Tür« gezeigt. Joachim Tacke (Mitte) kommt seitdem jeden Tag, um den Tieren zu helfen – unentgeltlich natürlich. Wer Spenden möchte, kann dies bei der Sparkasse Einbeck, Bankleitzahl 26251425, Kontonummer 110012663, tun. Die Mitarbeiter des Tierheims bitten alle Bürger um ihre Unterstützung, damit »dieses Aushängeschild der Stadt weiterhin Tieren ein Zuhause geben kann.« tc