Vitale Störche wurden erfolgreich beringt

Salzderhelden. Von »Storchenvater« Bernd-Jürgen Schulz wurden in diesem Jahr wieder Jungstörche beringt, zwei in Salzderhelden und drei in Immensen. In Hollenstedt war dies noch nicht möglich, es soll nachgeholt werden. Seit 2002 ist das Storchenpaar in Salzderhelden heimisch, die Tiere sind nest- und partnertreu. Die Weißstörche fühlen sich vor Ort wohl, genügend Nahrung ist in der Regel vorhanden.

Dies sei ein wichtiger Aspekt, dass Horste angenommen werden. Der »Storchenvater« kümmert sich seit rund 20 Jahren mit großer Leidenschaft um die Weißstörche der Region. Schrittweise wurden mehrere Horste aufgestellt. Den in Salzderhelden sanierte er vor einigen Jahren, eingestautes Wasser, Frost und ein aktiver Specht hatten den Stamm in Mitleidenschaft gezogen. Eine stabile Population gibt es am Polder, worüber er sich freut. Mittels Steiger fuhr Schulz auf die Höhe des Horstes – rund 13 Meter.

Er untersuchte die fünf Wochen alten Jungstörche, einen guten, vitalen und neugierigen Eindruck hinterließen sie (Foto). Bei der Beringung stellen sich die Jungstörche tot, weil Gefahr droht. »Akinese« nennt das der Ornithologe. Dieser natürliche Reflex erleichtert das Beringen. Ruhig legt der Ornithologe den Ring um das Bein.

Die Nestjungen bewegen sich nicht, nur am Heben und Senken des Brustkorbs sieht man, dass sie leben. Der Ring am Bein stört den Vogel nicht und wird ihn ewig begleiten. Bei der Beringung verlassen die Eltern das Nest. Die Salzderheldener Altstörche scheinen aber das Prozedere zu kennen, so Schulz, unaufgeregt beobachteten sie es aus der Nähe. In der Regel bewacht immer ein Elternteil den Horst und verteidigt ihn vor Eindringlingen. Die Beringung erfolgte erneut erfolgreich.

Gespannt sein darf man, wo es den Salzderheldener Nachwuchs in Zukunft hinzieht. Gesehen wurde Salzderheldener Nachwuchs der vergangenen Jahre schon in Spanien, Portugal, Israel und in der Türkei – sowohl auf der West- und Ostroute gen Süden ins Winterquartier. Seit 2004 werden im Horst bei Salzderhelden Jungstörche geboren, erklärte Schulz.

Im ersten Jahr war es nur ein Tier, in den folgenden Jahren dann mehrere. Seit 2008 wird der Storchennachwuchs in Salz­derhelden beringt, das hilft bei der Wiedererkennung per Spektiv. Einige der Tiere blieben auch in milden Wintern in der Region, statt gen Süden zu ziehen. Sie ernähren sich gern von Mäusen, deshalb seien sie oft in der Nähe von Schafherden zu sehen. Das Getrampel der Tiere lockt die Mäuse an die Oberfläche, die Störche nehmen gern diese »Einladung« an.

Gespannt ist der »Storchenvater«, wo es die Jung- und Altstörche zukünftig hinzieht. Auf viele Beobachtungen freut er sich. Die Beringung wurde begleitet vom einem Fernsehteam. Der Bericht darüber ist wohl am Sonntag, 10. Juni, im NDR-Programm in der Sendung »Bingo! – Die Umweltlotterie« mit Michael Thümau zwischen
17 und 18 Uhr zu sehen.mru