Wechsel im Sülbecker Storchenhorst

Sülbeck. In den letzten Wochen erreichten den Weißstorchbeauftragten Bernd-Jürgen Schulz immer wieder Anfragen zu den Sülbecker Weiß­störchen. Die Nisthilfe in Sülbeck wurde vom dor­tigen Eigentümer vor einigen Monaten erneuert. Das hatte zur Folge, dass die Störche das neue Nest so nicht akzeptiert und es ganz verlassen haben. Sie haben dann mehrfach versucht, ein neues Nest auf drei verschiedenen Sülbecker Schornsteinen zu errichten. Aber auf allen Schornsteinen seien sie vergrämt worden durch rotweiße Flatterbänder und bunte Luftballons am Schornstein, so Schulz. In den letzten Jahren haben sie mehrfach in den Wintermonaten auf Lichtmasten in Blankenhagen überwintert.

Nahrung gab es reichlich auf der dortigen Mülldeponie. Aufmerksame Storchenfreunde aus Blankenhagen haben über Jahre die Störche dort im Winter beobachtet und den Entschluss gefasst, dort einen Storchenhorst zu errichten. Dieser wurde prompt vom Storchenpaar angenommen. Der dortige Storchenhorst muss ihnen sehr gefallen haben: Sie brüten bereits. Als Nachfolgepaar in Sülbeck hat sich seit Sonnabend ein junges Storchenpaar ein­gefunden. Am vergangenen Wochenende konnte durch Ringablesung festgestellt werden, dass die Störchin DEW 8T101 2018 in Lütgenhausen beringt wurde. Das Storchenmännchen trägt den Ring am linken Bein mit DEW 9T873 und wurde 2019 im Nest in Sülbeck beringt. So hat es zwischen Vater und Sohn einen Wechsel im Sülbecker Storchenhorst gegeben, berichtet Schulz.

Dieser Umstand sei sehr selten und so noch nicht beobachtet worden. Täglich erscheint das alte Storchenmännchen aus Blankenhagen und hat bisher die Neuen immer vom Nest vertrieben. Abzuwarten bleibt, ob das junge Storchenpaar sich dort behaupten kann? Ob eine erfolgreiche Brut dort gelingt, ist nicht sicher. Die Weißstörche im Landkreis Northeim sind bis auf ein Paar hier alle sicher gelandet und kurz vor der Eiablage.oh