Einbecker Seniorenrat

Wege am Marktplatz werden zuweilen zum Hindernislauf

Kritik an Nutzungskonzept von 1999 beziehungsweise an den Auswirkungen / Mit »falschem« Belag am Platz zurecht kommen

Das Marktplatznutzungskonzept hat der Einbecker Seniorenrat im Rahmen seiner jüngsten Sitzung kennengelernt. Was durchaus im Sinne der Belebung des Marktplatzes sein sollte, wird für die älteren Menschen, die beispielsweise auf Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind, zum Hindernislauf: Eine durchgängige Begehbarkeit der ausgewiesenen Bürgersteige sei nicht gegeben. Hier appellierte der Seniorenrat an die Bereiber von Geschäften und Gastronomie, stärker auf die Belange Älterer Rücksicht zu nehmen. Vor der Sitzung besichtigte der Seniorenrat im Stiftsgarten den dritten Bauabschnitt des Gartens der Generationen mit Schachtisch, Boulebahn und Tischtennisplatte.

Einbeck. Im Garten der Generationen sind im Rahmen des dritten, fast beendeten Bauabschnitts sind im Stiftspark ein Schachtisch und eine Tischtennisplatte aufgestellt worden. Auf der Rasenfläche wurde eine Boulebahn angelegt. Dafür soll noch eine Holzbande installiert werden. Es fehlen außerdem noch zwei Bänke. Bisher sei die Abwicklung ausgesprochen zügig erfolgt, lobte der Seniorenrat die Verwaltung beziehungsweise den Kommunalen Bauhof.

Von der Auftragstellung bis zur Umsetzung seien nur drei Wochen vergangen. Ein vierter Bauabschnitt, so Stadtjugendpfleger Henrik Probst, sei bereits beantragt. Dafür sei auch ein Förderantrag bei der Jugendstiftung des Landkreises gestellt worden, denn diesmal will man sich stärker auf Angebote für Kinder und Jugendliche konzentrieren. So sind ein Spielhäuschen auf dem Spielplatz geplant, Bank und Tisch sind vorgesehen, und im Park soll ein sechs mal acht Meter großes Streetball-Feld mit Korb installiert werden.

Wenn der Weg durch den Park erneuert werde, werde man auch ein Spielfeld anlegen können. Die Kosten werden sich auf insgesamt auf rund 14.000 Euro belaufen. Aus dem Park werde so Schritt für Schritt eine Begegnungs- und Sportstätte. Durchgängige Begehbarkeit der ausgewiesenen Bürgersteige für Innenstadt-Passanten, eine normgerechte Breite der Bürgersteige, um entgegenkommende Fußgänger ohne Behinderung vorbeigehen zu lassen. Man wolle ein Ausweichen auf das Grobpflaster insbesondere bei Eltern mit Kinderwagen und bei Senioren mit oder ohne Gehhilfen vermeiden. Die willkürliche Festlegung der Nutzungsflächen im Bereich des Marktplatzes durch Betreiber von Geschäften sollte vermieden werden.

Das Markplatz-Nutzungskonzept stamme aus dem Jahr 1999, erläuterte Stadtplaner Jürgen Höper. Damals sei man mit einem offensiven Flächenangebot an Handel und Geschäfte herangegangen, wobei dies kein Gestaltungs-, sondern ein Flächenaufteilungskonzept sei. Gegenüber dem ursprünglichen Plan gebe es inzwischen veränderte Nutzungen, auch der Wochemarkt sei neu organisiert worden. Eine Verbindlichkeit bestehe allerdings nicht. Für den Seniorenrat war es ein Ärgernis, dass die mit Platten gepflasterten Wege, die gut zu begehen seien, häufig zugestellt würden, besonders in der Langen Brücke. Der »falsche« Belag in der Mitte sei nun einmal da, damit müsse man recht kommen. Würden Gremien wie der Seniorenrat im Vorfeld in Planungen eingebunden, könnte man sich viele Probleme ersparen. Dem Seniorenrat, betonten die Mitglieder, gehe es um Mitwirkung dabei dass die Missstände aufgehoben würden. Sinnvoller wäre deshalb in diesem Zusammenhang auch eine Satzung statt eines relativ unverbindlichen Konzepts.

Wie Bedürfnisse von Senioren beim Einkauf stärker berücksichtigt werden können, darüber sind Gespräche mit der Marktkauf-Geschäftsführung geführt worden. Im Rahmen des Umbaus seien zahlreiche Verbesserungen geplant, kündigte Seniorenratsmitglied Ilka Dirnberger an. »Wir hatten einen positiven Eindruck, wie auf unsere Wünsche eingegangen wird«, berichtete sie. Der Ilmebahn will der Seniorenrat nun den Wunsch nach einer Bushaltestelle in diesem Bereich vortragen. Mit anderen Einbecker Märkten sollen demnächst Gespräche geführt werden.ek