Weihnachtsszenen vom Einbecker Marktplatz

Einbeck. Seit bald einem Jahrhundert steht im Dezember ein Weihnachtsbaum auf dem Einbecker Marktplatz. Weihnachtsbäume gibt es seit Jahrhunderten. Anfangs wurde der Brauch von der Kirche nicht gerne gesehen, denn die hielt das Aufstellen einer Weihnachtskrippe für völlig ausreichend. Das tat seiner Verbreitung aber keinen Abbruch.

1508 beschrieb ein Straßburger Bürger den frühen Baumschmuck: »Auff Weihenachten richtet man Dannenbäume in den Stuben uff, daran hencket man Rosen aus vielfarbigem Papier geschnitten, Äpfel, Oblaten, Zischgolt und Zucker«. Das Zischgold waren dünne Flitterplättchen, die im Luftzug raschelten oder »zischten« - das erste Lametta. 1660 sollen in Hannover die ersten Kerzen am Weihnachtsbaum entzündet worden sein. Als Weihnachtsbäume dienten Weißtannen, Buchsbäume, Wacholder, Eiben und auch Stechpalmen. Der Tannenbaum als alleiniger Weihnachtsbaum setzte sich erst im 19. Jahrhundert durch. Zu dieser Zeit schmückte man den Baum auch erstmals mit Christbaumkugeln.

Die Dia-Serie mit dem Titel »Marktplatz im Schnee« stammt von Dr. Friedrich-Karl Wiemer, dem früheren Rektor der Goetheschule. Damals stand der Weihnachtsbaum, von einem kleinen Holzzaun umgeben, direkt vor dem Alten Rathaus. Der Marktplatz und die umliegenden Straßen waren zu dieser Zeit noch befahrbar, die Fußgängerzone entstand erst sehr viel später. Das Rathaus, die Autos und die Fahrbahn sind von einer festen Schneedecke bedeckt. Dafür, dass es auch in diesem Jahr eine weiße Weihnacht in Einbeck gibt, sind die Chancen eher nicht so groß. Die Vorhersage reicht von gefrierendem Regen bis zu leichtem Schneefall.wk