»Weißer Ring« will Opfern Halt geben

Einbeckerin Regina Thies betreut seit 15 Jahren Kriminalitätsopfer / Auszeichnung

Seit über 15 Jahren ist die Einbeckerin Regina Thies als Betreuerin für Kriminalitätsopfer beim »Weißen Ring« (WR) tätig. Für ihre langjährige Arbeit bedankte sich nun der WR-Landesvorsitzende Rainer Bruckert mit einer Urkunde und Blumen. Dabei lobte er besonders ihr großes soziales Engagement.

Einbeck. Die Rückkehr in die Normalität  ist für Kriminalitätsopfer und ihre Angehörigen eine große Hürde – vielfach werden sie mit ihren Ängsten und traumatischen Erlebnissen allein gelassen. Um ihnen Unterstützung und Halt zu geben, engagiert sich der »Weiße Ring« besonders in der Opferhilfe. So auch die 71-jährige Regina Thies aus Einbeck, die seit 1995 für die Einrichtung tätig ist. Zusammen mit 72 weiteren Kollegen im Landkreis Northeim betreut sie unter anderem Geschädigte von Körperverletzungen, Misshandlungen, Sexualdelikten oder Betrugsfällen. Wieviel Betroffenen sie bisher geholfen hat, könne sie allenfalls nur noch schätzen. »Zu vielen hab’ ich aber noch Kontakt. Es kommt dabei viel Dankbarkeit zurück«, fügt die ehemalige Verwaltungsangestellte, die über Fernsehen und Presse auf die Einrichtung gestoßen ist, an.

Aufgrund ihrer Tätigkeit im sozialen Bereich, unter anderem bei der Hospizbewegung, sei sie prädestiniert für die Arbeit mit Kriminalitäts-opfern. »Der ›Weiße Ring‹ lebt genau von diesen Menschen, die sich für andere Menschen einsetzen«, stellte Bruckert fest.

In der Northeimer Außenstelle hat es 2010 insgesamt 25 Opferhilfen gegeben, in diesem Quartal seien es alleine schon zehn gewesen. Welche enorme Bedeutung die Begleitung der Betroffenen sowie ihrer Angehörigen habe, hätten die Fälle in Bodenfelde oder Peine gezeigt. So kümmere sich die Einrichtung unter anderem um Anwaltskosten oder die ärztepsychologische Beratung.

»Den Schwerpunkt legen wir natürlich auf die Betreuung«, betonte Rainer Bruckert, und er fügte an: »Wir wollen den Opfern Halt vermitteln, ihnen ein Gesicht geben.« Dabei spiele auch die Herstellung einer Vertrauensbasis zwischen Opfer und Betreuer eine große Rolle, so Bruckert abschließend.thp