Weiter günstige Zahlen vom Arbeitsmarkt in der Region

Agentur für Arbeit Göttingen: »Steter Aufwärtstrend« / Arbeitslosenquote im Bezirk bei 7,9 Prozent / 8,4 Prozent in Einbeck

Einen »steten Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt in Südniedersachsen« meldet die Agentur für Arbeit Göttingen für den Monat April. Im Agenturbezirk sank die Arbeitslosenquote auf 7,9 Prozent. Im Bereich der Geschäftsstelle Einbeck gab es ebenfalls einen Rückgang, hier lag die Quote bei 8,4 Prozent nach 8,6 Prozent im Vormonat.

Einbeck. Weniger Arbeitslose, mehr Stellenangebote, sinkende Kurzarbeiterzahlen und eine steigende Zahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse: Positives kann die Agentur für Arbeit Göttingen für den zu Ende gehenden Monat melden. Erneut ist die Arbeitslosenzahl im Agenturbezirk saison- und konjunkturbedingt gesunken, sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch im Verhältnis zum Vorjahresmonat: Es ergab sich ein Minus von 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und um 2,3 Prozent gegenüber dem vergangenen März. Dem steht eine gestiegene Nachfrage an Arbeitskräften gegenüber: Die Unternehmen haben 1,7 Prozent mehr Stellenangebote abgegeben. Bedarf an Arbeitnehmern, besonders auch an Fachkräften, meldeten alle Wirtschaftszweige. Mit der rückläufigen Zahl der Arbeitslosen geht auch eine steigende Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter einher. In Südniedersachsen wuchs sie mit 2,9 Prozent sogar stärker als im niedersächsischen und im Bundesdurchschnitt, wo sie bei 2,1 beziehungsweise 1,7 Prozent lag. Einen Rückgang verbuchte die Agentur für Arbeit zudem bei der Zahl der Betriebe und Beschäftigten, die von konjunkturell bedingter Kurzarbeit betroffen waren.

Während sich auf der Seite der Arbeitsuchenden die Situation etwas entspannt hat, spüren die Unternehmen mit zunehmendem Fachkräftebedarf die andere Seite: »Schon heute haben Unternehmen in der Region vereinzelt Schwierigkeiten, ihre Stellen zeitnah zu besetzen. Insbesondere qualifizierte Fachkräfte sind gefragt«, stellt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, Klaus-Dieter Gläser, fest. »Natürlich sind hier die Unternehmen gefordert, insbesondere durch Ausbildung Nachwuchs zu sichern.« Die Betriebe hätten in diesem Jahr auch deutlich mehr Ausbildungsstellen gemeldet, und sie seien zunehmend bereit, schwächeren Bewerbern eine Chance zu geben. »Aber gemeinsam werden wir auch weitere Potenziale erschließen müssen«, kündigt er an.Die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter beschäftigten sich weiterhin intensiv mit der Qualifizierung von Arbeitslosen: Knapp 40 Prozent der Arbeitslosen in Südniedersachsen gelten als ungelernt, hätten also keine Berufsausbildung abgeschlossen, so Gläser. Für sie sei das Risiko der Arbeitslosigkeit besonders hoch. Mit einer beruflichen Qualifizierung, insbesondere einer Umschulung, könnten die Chancen dieser Gruppe deutlich verbessert werden, ergänzt der Agenturchef. Allerdings schreckten nicht selten grundsätzlich geeignete Arbeitsuchende aus unterschiedlichen Gründen vor diesem Schritt zurück. Dabei gelte nicht nur für Jugendliche, dass eine abgeschlossene Ausbildung die beste Vorsorge gegen Arbeitslosigkeit sei.

In den zum Agenturbezirk Göttingen zählenden Landkreisen Northeim, Osterode und Göttingen ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vor- und zum Vorjahresmonat gesunken. Im Landkreis Northeim etwa ging im Vergleich zum April 2010 die Zahl der Arbeitslosen um 9,2 Prozent beziehungsweise 520 auf 5.139 zurück, im Verhältnis zum März ergab sich ein Minus um 2,9 Prozent beziehungsweise 151 Personen.

Die Arbeitslosenquote lag für Südniedersachsen bei 7,9 Prozent. In der Hauptagentur Göttingen betrug sie 8,0 Prozent. In der Geschäftsstelle Einbeck lag sie bei 8,4 Prozent. Höher war sie mit 10,2 Prozent in der Geschäftsstelle Osterode, niedriger dagegen in den Geschäftsstellen Duderstadt (6,2), Hann. Münden (6,4), Northeim (6,8) und Uslar (7,4 Prozent).

In Einbeck hat sich die Arbeitslosigkeit von März auf April um 37 auf 1.523 Personen (808 Männer und 715 Frauen) verringert, 247 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Damals hatte die Arbeitslosenquote noch 9,7 Prozent betragen. Es meldeten sich 341 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 62 weniger als vor einem Jahr. 382 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Der Bestand an Arbeitsstellen stieg um 26 auf 143, das waren 33 mehr als im Vorjahres-April. Im April wurden 93 neue Arbeitsstellen gemeldet, 34 mehr als vor einem Jahr. Seit April wurden insgesamt 300 Arbeitsstellen bei der Agentur gemeldet, ein Zuwachs von 66 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 129 Arbeitslose waren 15 bis unter 25 Jahre alt, 24 davon 15 bis unter 20 Jahre. 517 Arbeitslose fielen in die Kategorie der 50- bis 65-Jährigen, 304 davon in den Bereich der 55- bis unter 65-Jährigen. 494 Langzeitarbeitslose waren registriert. 69 Arbeitslose waren schwerbehindert, 139 Ausländer, Von den 341 neu gemeldeten Arbeitslosen kamen 117 aus Erwerbstätigkeit, 109 aus einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme. Von den 382 Personen, die sich aus Arbeitslosigkeit abmelden konnten, gingen 161 in Erwerbstätigkeit, 93 in eine Ausbildung oder andere Maßnahme.

Die Arbeitslosigkeit nach dem Rechtskreis Sozialgesetzbuch (SGB) III hat sich um 48 auf 420 Personen verringert, 170 weniger im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB II ist von März auf April um elf auf 1.103 Personen gestiegen, 77 weniger als vor einem Jahr.ek