Weitere sieben Stolpersteine werden verlegt

Einbeck. Weitere sieben Stolpersteine, mit denen an Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden soll, werden am Sonnabend, 20. November, in Einbeck verlegt. Der Kölner Künstler Gunter Demnig wird dieses Mal nicht persönlich die mit einer gravierten Messingtafel versehenen Pflastersteine in den Gehweg einlassen, da die Verlegung ursprünglich bereits 2020 vorgesehen war und pandemiebedingt jetzt nachgeholt wird. Stolpersteine werden vor den letzten selbst gewählten Wohnorten der Opfer des Nationalsozialismus verlegt und sollen alltägliche Mahnmale sein, an denen man nicht vorbeigehen kann.

Der Initiativkreis »Stolpersteine für Einbeck« lädt alle Interessierten ein, am 20. November ab 14.15 Uhr dabei zu sein und bittet darum, bei der Aktion auf Abstände zu achten und gegebenenfalls einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Der Weg beginnt in der Dr. Friedrich-Uhde-Straße 5 vor der Bibliothek mit der Begrüßung; hier in der einstigen Bahnhofstraße wird ein Stolperstein für Elisabeth Dücker verlegt, die als Mensch mit Behinderung bei der Aktion T4 ermordet wurde.

Nach zwei Stolpersteinen vor dem Haus Tiedexer Straße 9 für die jüdischen Cousinen Sophie und Rosalie Fels werden vor Marktstraße 1/3 für die jüdischen Geschwister Helene, Manfred und Adele Jordan drei Stolpersteine verlegt. Schließlich wird vor Marktstraße 11 für ihren Bruder Adolf Jordan ein Stolperstein verlegt. Musikerin Sonja Tonn begleitet die Verlegungen mit ihrem Akkordeon. Abschließend besteht in der Alten Synagoge die Gelegenheit zum Gespräch und Austausch. Bislang sind in den Jahren 2016, 2017 und 2019 in Einbeck insgesamt 37 Steine verlegt worden, außerdem wird seit 2018 mit einer vor dem Eingang zum Neuen Rathaus eingelassenen Stolperschwelle an die Zwangsarbeiter erinnert.

Der Initiativkreis, organisatorisch eine satzungsgemäße Arbeitsgruppe des Fördervereins Alte Synagoge in Einbeck, trägt die Gesamtverantwortung für die Realisierung vor Ort, ist Antragsteller gegenüber dem Künstler Gunter Demnig und der Stadt Einbeck. Die Finanzierung der Stolpersteine inklusive der Verlegung wird durch private Spenden ermöglicht. Diese sind jederzeit möglich auf das Konto des Fördervereins Alte Synagoge bei der Sparkasse Einbeck (IBAN DE46 2625 1425 0002 0230 34) mit dem Stichwort »Stolpersteine«.

Weitere Infos gibt es unter www.stolpersteine-einbeck.de.oh