Weitere Skelette auf ehemaligem Friedhof freigelegt

Einbeck. Auf dem Neustädter Kirchplatz haben jetzt im Vorfeld der geplanten Umgestaltung der Fläche weitere archäologische Grabungen stattgefunden. Bereits im Dezember stießen die Archäologen hier auf zahlreiche Knochen, Schädelfragmente und Keramikstücke – jetzt legten sie Skelette frei.

Geradezu wie aus dem Lehrbuch zeigen sich dabei die Verblichenen, die hier vor Jahrhunderten ihre »ewige Ruhe« fanden. Bevor nun Kabel für die neue Trafo-Station in der Erde verlegt werden, sind die Archäologen von Streichardt und Wedekind, einem Grabungsunternehmen aus Göttingen, tätig und fündig geworden – zu erwarten war das, denn direkt um die Anfang der 1960er Jahren abgerissenen Kirche befand sich ein Friedhof. Er wurde vom Spätmittelalter bis etwa 1770 genutzt. Aus Platzgründen wurden Gräber nach mehreren Jahrzehnten dort wieder an die gleiche Stelle gelegt; die Bestattungen erfolgten somit in mehreren Lagen übereinander. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Crucis-Friedhof angelegt, fortan bestatteten die Einbecker dort ihre Verstorbenen.

Die eindrucksvollen Skelett-Funde riefen gestern unter anderem die Einbecker Polizei auf den Plan, die sich vor Ort überzeugte, dass es sich nicht um »aktuelle Fälle« handele, sondern um jahrhundertealte Tote – kein Anlass also für eine strafrechtliche Verfolgung, wohl aber für weitere wissenschaftliche Untersuchungen.oh