Weniger Straftaten, hohe Aufklärungsquote

Weniger Einbrüche und weniger Betrugsdelikte | Unfallfluchten zu 50 Prozent aufgeklärt

Peter Volkmar, Leiter der Polizei Einbeck, Cornelia Klausch, Leiterin Kriminal- und Ermittlungsdienst, und Thomas Papenberg, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes, (von links) freuen sich, dass die Zahl der Unfälle und der Straftaten gesunken ist.

Einbeck. Rund 50 Menschen arbeiten bei der Einbecker Polizei. Sie sorgen dafür, dass die Region sicher ist. Peter Volkmar, Leiter der Einbecker Polizei, Cornelia Klausch, Leiterin Kriminal- und Ermittlungsdienst, und Thomas Papenberg, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes, stellten die aktuellen Zahlen aus den Bereichen Kriminalität und Unfall vor. Weniger Straftaten und eine hohe Aufklärungsquote prägen das vergangene Jahr.

1.961 Straftaten und damit 198 Fälle weniger als 2016 hatte die Polizei zu verfolgen. Die Aufklärungsquote kletterte von fast 64 auf nun 70,32 Prozent. 453 Diebstahlsdelikte, darunter 275 ohne erschwerende Umstände und 142 unter erschwerenden Umständen, 397 Vermögens- und Fälschungsdelikte, 512 sonstige Straftatbestände (wie Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz), 366 Rohheitsdelikte, 38 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und 194 Verstöße gegen strafrechtliche Nebengesetze mussten bearbeitet werden.

Mit 227 Körperverletzungen ist diese Anzahl im Vergleich zum Vorjahr annähernd konstant geblieben. 21 mal wurde gefährliche Körperverletzung registriert, 165 mal leichte Körperverletzung. In vier Fällen wurden Schutzbefohlene misshandelt. Konstant blieb mit zehn Fällen Raub und räuberische Erpressung, leicht gesunken auf 93 sind die Straftaten gegen die persönliche Freiheit. In acht Fällen wurde Gewalt gegen Polizeibeamte ausgeübt. Lediglich drei Fahrzeuge wurden gestohlen. Von 23 auf 18 gesunken ist die Zahl der Wohnungseinbrüche. Die Aufklärungsquote lag bei 61,11 Prozent. Klausch führt das auf die hohe Kontrolldichte zurück.

Auch wenn die Zahl der Betrugsdelikte von 356 auf 251 gesunken ist, ändert das nichts an der Arbeitsintensität bei derartigen Ermittlungen. »Das ist langwierig«, weiß Volkmar. Tatmittel war in 81 Fällen das Internet. Verringert haben sich die Rauschgift-Delikte auf rund 300.

In der Polizeistation Dassel wurden 318 Fälle bearbeitet, 70,75 Prozent beträgt die Aufklärungsquote. Darunter waren elf Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, 62 Rohheitsdelikte, 43 Diebstähle, 66 Vermögens- und Fälschungsdelikte, 102 sonstige Straftatbestände und 34 Nebengesetze.

210 Fälle bearbeitete die Polizeistation Kreiensen: neun Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, 36 Rohheitsdelikte, 57 Diebstähle, 42 Vermögens- und Fälschungsdelikte, 54 sonstige Straftatbestände, zwölf strafrechtliche Nebengesetze. Die Aufklärungsquote lag bei 64,3 Prozent.

Neben der alltäglichen Arbeit bekommen die Beamten es auch manchmal mit kuriosen Fällen zu tun: So fand ein Spaziergänger im Dasseler Wald ein 20 Zentimeter langes Stück einer Wirbelsäule. Ein befreundeter Veterinär konnte die Knochen nicht sicher einem Tier zuordnen. Hinzu kam, dass in der Nähe eine stark verwitterte Jacke aufgefunden wurde. Die Ermittlungen der Polizei erbrachten jedoch schnell den Beweis, dass die Knochen mit großer Wahrscheinlichkeit von einem Hund stammen. Im Februar dieses Jahres dachte ein Markoldendorfer, dass der Auspuff seines Wagens samt Katalysator gestohlen worden sei. Die Ermittlungen ergaben aber, dass bei diesem Fahrzeugtyp der Auspuff serienmäßig in der Wagenmitte endet.

Im Bereich des Polizeikommissariats Einbeck haben sich im vergangenen Jahr 802 Unfälle (2016:804) ereignet – das sind mehr als zwei pro Tag. Die Einbecker Polizei arbeitet jetzt mit dem Phidias-Verfahren (Photogrammetisches Digitales Auswerte-System). Mit diesem rechnerunterstützten Tatortaufnahmesystem werden maßstabsgerechte Skizzen durch fotografische Beweissicherung erstellt.

24 Schwerverletzte gab es im vergangenen Jahr auf Einbecker Straßen, ein Mensch verlor sein Leben. Von den 160 Verkehrsunfallfluchten konnten 80 aufgeklärt werden. »Kommissar Bürger hat uns dabei geholfen«, erklärt Volkmar, der sich freut, wenn die Einbecker die Beamten mit entsprechenden Hinweisen unterstützen. 54 mal wurde bei Fahrern eine Blutprobe entnommen, 46 Fahrten fanden unter Drogeneinfluss statt.

Mittlerweile zwei Unfallschwerpunkte haben sich in herauskristallisiert: In den letzten drei Jahren gab es zehn Unfälle bei der B3-Abfahrt bei Salzderhelden mit Schwer- und Leichtverletzten. Gegen den Bau eines Kreisels wie vom Ortsrat gefordert hat die Polizei nichts einzuwenden. Zweiter Unfallschwerpunkt ist die B3 im Bereich der Abfahrt zur Hansestraße beziehungsweise nach Markoldendorf. Hier kam es allein im vergangenen Jahr zu 15 Unfällen. Die Polizei hat sich vor Ort umgesehen und überlegt, die Geschwindigkeit herabzusetzen beziehungsweise Fahrbahnmarkierungen zu verändern. Eigentlich aber sei der Bereich gut einsehbar, meint Thomas Papenberg, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes.sts