Wertholz ist nochmals im Preis gestiegen

Northeimer Buntlaub- und Eichenwertholzsubmission: Sehr gute Ergebnisse bei geringerem Angebot

Einbeck. Eiche und Esche sind schon seit Jahren auf dem Holzmarkt sehr begehrt und im Preis gestiegen. Und in diesem Jahr hat sich dieser Trend fortgesetzt. Vor kurzem fand zum 27. Mal die traditionelle Northeimer Buntlaub- und Eichenwertholzsubmission statt. Die Ergebnisse wurden jetzt vorgestellt.

Das Käuferinteresse war wegen der guten Konjunktur noch höher als im Vorjahr. Der durchschnittliche Preis für Eiche hat auf hohem Niveau erneut angezogen und markiert einen neuen Höchststand in der Tradition der Northeimer Wertholzsubmission. Die Eschenqualität war im Mittel besser als im Vorjahr, so dass der durchschnittliche Preis etwas gestiegen ist. Auch Lärche und Douglasie erzielten bessere Ergebnisse als im Vorjahr.

Die 27. Buntlaub- und Eichenwertholzsubmission Northeim knüpfte damit an die Erfolge der vergangenen Jahre an. Bereits im vergangenen Herbst haben Waldbesitzer in Südniedersachsen wertvolle Eichen- und sogenannte Buntlaubholzstämme, beispielsweise Esche, Bergahorn und Kirsche, gefällt und per Lastwagen auf zentrale Lagerplätze in Vogelbeck, Suterode und Liebenburg gebracht.

Die Holzernte war 2017 allerdings wegen des anhaltenden Regens sehr erschwert. Viele Förster und Waldbesitzer entschieden daher, die Bäume nicht zu fällen. Es wurde mit 2.942 Festmetern (ein Festmeter ist ein Kubikmeter Holz ohne Rinde) gut ein Drittel weniger angeboten als im Vorjahr (4.307 Festmeter). Dominierende Holzart war mit 1.397 Festmetern die Eiche, gefolgt von der Esche mit 1.263 Festmetern. Gute Eiche, berichtete Michael Degenhardt, Leiter des Forstamts Südniedersachsen, sei immer sehr gesucht.

Das gleiche gelte für starke Esche - und man müsse sehen, dass es da keine unendlichen Vorräte gebe. Kurz vor Weihnachten wurden an etwa 200 deutsche und europäische Holzkäufer Kataloge mit den Angaben über Qualität und Maße der Wertholzstämme versandt. Auf den drei Lagerplätzen in Liebenburg, Suterode und Vogelbeck herrschte daher zwischen den Jahren reges Treiben, da sich viele Kunden die Hölzer vor Ort anschauten. Am 10. Januar wurden dann die mit Spannung erwarteten schriftlichen Gebote geöffnet.

Hierbei arbeiten das für den Privatwald zuständige Landwirtschaftskammer-Forstamt Südniedersachsen und die Holzlagerplatz Vogelbeck GbR Hand in Hand mit den Niedersächsischen Landesforsten. Sowohl für den Privatwald als auch für den Landeswald waren die Ergebnisse sehr erfreulich.

Es haben 40 Holzkäufer aus Deutschland, Polen und Dänemark insgesamt 10.285 Gebote abgegeben, das sind 7,7 Gebote pro Los; ein Los ist eine Verkaufseinheit, die aus einem oder mehreren Stämmen bestehen kann. 99 Prozent des Holzes konnten verkauft werden. Beim Eichenwertholz lag der Preis mit 588 Euro pro Festmeter leicht über dem ohnehin schon hohen Niveau des Vorjahres.

Die teuerste Eiche brachte 1.389 Euro pro Festmeter. Interessant war das Angebot an sogenannten »Katzenpfoteneichen«. Das sind Eichen mit Beulen und feinen Ästchen, die ein sehr begehrtes Furnierbild geben. Die eigentlich für die Sägewerke minderwertigen Eichen wurden für bis zu 679 Euro pro Festmeter verkauft. Eschen von guter Qualität waren erneut sehr gefragt. Der Durchschnittspreis ist auf 223 Euro pro Festmeter gestiegen.

In der Spitze erzielte eine Esche 468 Euro pro Festmeter. Da Kirschen- und Bergahornholz auch in diesem Jahr nicht in Mode ist, wurden nur sehr wenige Stämme angeboten (zehn beziehungsweise 18 Festmeter), die jedoch alle verkauft worden sind. Ein hervorragendes Ergebnis erzielte ein Nussbaum, der für 1.100 Euro pro Festmeter verkauft werden konnte. Gefragt waren auch die auf dem Lagerplatz in Vogelbeck angebotenen Lärchen- und Douglasienstämme, von denen 27 beziehungsweise 85 Festmeter angeboten wurden.

Für Lärche wurden im Durchschnitt 327 Euro pro Festmeter gezahlt, im Vorjahr waren es nur 168 Euro. Eine besonders gute Lärche aus einem Privatwald in Südniedersachsen wurde sogar für 537 Euro pro Festmeter an die Furnierindustrie verkauft. Douglasie erlöste durchschnittlich 215 Euro pro Festmeter und damit deutlich mehr als im Vorjahr, als 207 Euro gezahlt wurden.

Das Forstamt Südniedersachsen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat seinen Sitz in Hildesheim, es erstreckt sich von Hameln bis Helmstedt und von Hannover bis Hann.-Münden. Das Forstamt betreut mit 15 Bezirksförstereien etwa 40.000 Hektar Privatwald, wovon rund 26.000 Hektar in 18 forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen organisiert sind. Die durchschnittliche Waldgröße je Besitzer beträgt zehn Hektar. Durchschnittlich werden jährlich etwa 160.000 Festmeter eingeschlagen und vermarktet.

Forstamtsleiter ist Michael Degenhardt. Die für den Lagerplatz zuständigen Bezirksförster sind Bernhard Cassens-Sasse und Dieter Scholz. Der Holzlagerplatz Vogelbeck gehört mit einer Fläche von etwa sechs Hektar und einer Lagerkapazität von etwa 3.000 Festmetern zu den größten Wertholzplätzen Deutschlands. Ein solcher Submissionsplatz sei schon außergewöhnlich, stellte Michael Degenhardt fest. Soeben sei hier auch investiert worden, beispielsweise für Unterlagen der Hölzer.

Der Platz steht im Eigentum der Holzlagerplatz Vogelbeck GbR. Gesellschafter sind die Forstbetriebsgemeinschaft Northeim mit Sitz in Obernfeld und die Forstbetriebsgemeinschaft Südhannover mit Sitz in Hildesheim. Eine Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Waldbesitzern.

Die Forstbetriebsgemeinschaften bieten in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ihren Mitgliedern alle forstlichen Arbeiten an. Vorsitzende der Forstbetriebsgemeinschaften sind Dr. Bernd von Garmissen (FBG Südhannover mit etwa 18.000 Hektar Mitgliedsfläche) und Hilmar von Petersdorff-Campen (FBG Northeim mit rund 8.000 Hektar Mitgliedsfläche). Geschäftsführerin der FBG Northeim und der Holzlagerplatz GbR ist Ulrike Säger; Geschäftsführer der FBG Südhannover ist Fabian Freiherr von Plettenberg.oh/ek