Winterhochwasser sorgt für steigende Pegel, aber - noch - kaum Überschwemmungen

Einbeck. Überflutete Flächen an der Leine, der Oker, der Aller und an vielen anderen Flüssen in Niedersachsen – das Winterhochwasser hat Niedersachsen im Griff. Tauwetter und Regen haben die Wasserstände in den Flüssen kontinuierlich ansteigen lassen, insbesondere in Südniedersachsen, inzwischen aber auch der Weser. Die gesamte Schneedecke im Harzvorland ist fast komplett abgeschmolzen, nun müssen die Flüsse das Wasser abtransportieren.

Meldestufe 2 ist überall erreicht und teilweise überschritten: Das bedeutet: Im Wesentlichen stehen land- und forstwirtschaftliche Flächen unter Wasser, in Einzelfällen auch bebaute Gebiete. Viele Pegel melden bereits Warnstufe drei und damit die Gefahr größerer Überschwemmungen. Die Experten beim NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) und beim Überregionalen Hochwassermeldedienst in Hannover sprechen dennoch weiter von einem »klassischen Winterhochwasser«, wenn auch auf hohem Niveau.

»Kommunen und andere Behörden wie auch die Feuerwehren werden mehrmals täglich mit aktuellen Wasserstandsmeldungen vom NLWKN und dem überregionalen Hochwassermeldedienst versorgt«, berichtete Herma Heyken, Sprecherin des NLWKN, gestern. Die Pegel werden vermutlich auch in den nächsten Tagen auf dem hohen Niveau verharren, weil es weiter regnen soll. Der Raum Einbeck-Dassel ist bis gestern relativ glimpflich davongekommen. Überflutete Felder, und auch die Seitenbereiche der Straßen waren »landunter«, Wohnbebauung war aber - noch - nicht in akuter Gefahr. Kurz vor dem Überlauf war die Ilme im Bereich der Brücke zwischen Juliusmühle und Holtensen, wohingegen sich die Pegel im Bereich des Stadtgebiets an Ilme, Krummem Wasser oder Mühlenkanal seit Freitag kaum erhöht haben.

Das Hochwasserrückhaltebecken Salzderhelden war gestern nachmittag zu rund einem Viertel gefüllt: Das Einstauvolumen lag gegen 15 Uhr bei 10,6 Millionen Kubikmetern, das entspricht 28 Prozent - innerhalb von vier Stunden ein Anstieg um vier Prozent. Der Zulauf lag bei 214 Kubikmetern pro Sekunde, abgegeben wurden 80 Kubikmeter pro Sekunde. Weitere Informationen gibt es unter www.nlwkn.de.ek