Hilfsbereitschaft erfüllt das Herz mit Freude

Jugendkirche »marie« präsentierte »Alice im Wunderland« | Wintermärchen verbindet sich mit Tanzprojekt

Mit viel Spielfreude, Wortwitz und Können präsentierten 18 Ensemblemitglieder der Jugendkirche »marie« ihre Tanz- und Theaterversion von »Alice im Wunderland«.

Einbeck. Um schwierige Situation zu meistern, muss man ab und zu über sich hinauswachsen, aber auch anderen in Notlagen helfen, hieß es bei »Alice im Wunderland«, dem Winterprojekt der Jugendkirche »marie«. Von der Premiere waren die Zuschauer begeistert.

Sie spendeten den Akteuren viel Beifall für ihre Inszenierung des bekannten Märchens. Die Wintermärchen, die es seit 2005 gibt, und das Tanzprojekt sind zwei große Eckfeiler der Jugendkirche »marie«, sagte Tom Astein. Bei »Alice im Wunderland« habe man das »beste aus zwei Welten« zusammengeführt: Tanz und Theater. Es entstand ein besonderes Stück, dass die 18 Ensemblemitglieder lange geprobt und vorbereitet haben.

Allen - ob Wiederholungstäter oder Neuling - wünschte er viele Spaß dabei. Das berühmte Märchen existiert in unterschiedlichen Fassungen, jetzt auch in einer der Jugendkirche »marie«. 1865 erstmals als Kinderbuch des britischen Schriftstellers Lewis Carroll erschienen, hat es seitdem unzählige Menschen erfreut.

Nach einem musikalischen und farbenfrohen Opening startete ein »Moderator« die Geschichte: »Humpty Dumpty«, ein sprechendes »Ei«, das auf einer Mauer lebt, gern Wörter verwendet, die »Ei« enthält, es liebt, in Erinnerungen zu schwelgen, und dem es »EIne« große Freude war, das Stück »EInzulEIten Titelheldin Alice liest zu Beginn ein Buch, als sie auf ein quirliges, weißes Kaninchen trifft, das dauernd nach der Uhrzeit fragt und meint, es komme zu spät. Zum Lied »Follow Me« folgt Alice ihm in seinen Bau mit Türen in verschiedenen Größen.

Nach einiger Zeit erreicht sie einen passenden Schlüssel, um eine kleine Pforte aufzusperren. Zudem findet sie ein Fläschchen mit einem Trank, der sie schrumpft, um durch die Tür ins Wunderland zu gelangen. Es präsentiert sich ihr eine bunte und irritierende Landschaft samt vieler Absurditäten.

Auf ihrer Tour durch das ungewöhnliche Land begegnet sie vielen Charakteren wie der allwissenden und bewegungsfreudigen Raupe, die ihr rät, über sich hinaus zu wachsen. Gutes sollte man für andere Personen leisten, sie habe zum Beispiel einem Misthaufen über die Straße geholfen.

Ein besonderes Duo sind die Grinsekatze »Grinsi«, die auf Luxusprodukte von »Gucci« und stilvolle Abgänge steht, und den coolen Kater »Schmolli«, der gern ein Hund wäre. Fröhlich und vital sind die eineiigen Zwillinge »Dideldum« und »Dideldei«, die glauben, immer einer Meinung zu sein, doch selbst bei Wegbeschreibungen durcheinander kommen. Auf ihrem Weg trifft sie auf den rosa Märzhasen, der mit jedem seinen Nicht-Geburtstag feiern will und vergesslich ist, oder den verrückten Hutmacher, der es liebt, Partys zu organisieren.

Er ist gern für Freunde da und setzt sich für sie ein. Alle Bewohner des Wunderlands bis auf die Herzkönigin lädt er zur Teegesellschaft ein, die zu einem fröhlichen, ausgelassenen und tanzintensiven Fest wird. Alice fühlt sich einsam in der absurden Umgebung und möchte gern zurück in die reale Welt. Dies verstärkt auch die ungeliebte Herzkönigin mit ihrer Herzblattarmee (Tanzensemble).

Jedem, der zu spät zu Audienzen kommt, will sie den Kopf abschlagen. Sie regiert diktatorisch und verbreitet Angst und Schrecken. Da sie zur Teegesellschaft nicht eingeladen wurde, richtete sie selber ein Fest mit Anwesenheitszwang samt eines Krocketturniers aus.

Die Spieler müssen mit Flamingoschlägern Igelbälle (Tänzerinnen) durch Kartentore schlagen. Alice gewinnt gegen die schummelnde Herzkönigin und will mit dem Preis, einem Zaubertrank, zurück in die Realität. Dies wird ihr verwehrt, stattdessen besteht die Königin darauf, sie zu verurteilen. Die Bewohner des Wunderlands werden in der Gerichtsverhandlung zu Falschaussagen gezwungen, doch Alice nimmt sich dem Rat der Raupe an, über »sich hinauszuwachsen«.

Sie tritt der Herzdame gegenüber und fordert sie auf, nicht gemein und grausam mit Angst und Schrecken zu regieren, sondern mit Liebe und Verständnis, dann würde ihr die »Herzen« ihrer Untertanen zufliegen. Dieses verspricht es, auszuprobieren. Durch die gute Tat, dem mutigen Auftreten von Alice, verwandelt sich die Raupe zu einem schönen Schmetterling; »Grinsi« und »Schmolli« finden nach langer Suche zueinander.

Bei diesen ganzen positiven Ereignisse meint der »Ei«-Moderator, dass jetzt »Friede, Freude, EIerkuchen« sei. Alice hingegen wacht aus ihrem Schlaf auf und fragt sich: »War alles nur ein Traum?« Viel Zeit hat das Ensemble in den vergangenen Monaten in investiert. Es entstand eine außergewöhnliche Version von »Alice im Wunderland« mit außergewöhnlichen Rollen und fasznierenden Tanzparts.

Mit Spielfreude, Wortwitz und Können faszinierten die Akteure die Zuschauer. Mit Humor, Leidenschaft, Innovationsfähigkeit ließen unter Leitung von Harm Bremeyer, Marc Hertwig, Rosa Leuze und Birte Schoppe die »Puppen tanzen« bei »Alice im Wunderland«: Lennard Blawe (Humpty Dumpty), Alina Borns (Tanz und Marienkäfer), Jana Bracharz (Alice) Harm Bremeyer (Waldelf und Tanz), Helena Deiters (Tanz und Fee), Franziska Gabriel (Herzkönigin), Tim Heitmüller (Dideldum), Marc Hertwig (Schmolli und Leitung), Rosa Leuze (Hutmacher und Leitung), Anouk Neumann (Taube und Tanz), Emily Rosengrün (Märzhase), Ole Schmidt (Dideldei), Birte Schoppe (Tanz, Eule und Leitung), Nina Stahlmann (Tanz und Pfau), Tabea Tessmer (Grinsekatze), Leonie Tostmann (Raupe und Schmetterling), Nele Tschentscher (Weißes Kanninchen), Marie Vespermann (Blumenmädchen und Tanz) Pastorin Anne Schrader und Kreisjugendwartin Ronja Schönfeld freuten sich mit dem Ensemble über die gelungene Premiere.

»Alice im Wunderland« a la »marie« mit Theater und Tanzprojekt sei ein wunderschönes Märchen. Jeder sollte sich aufmachen, um nach Wundern zu suchen und um Licht in die Welt zu bringen. Wer über sich hinauswachse, könne vieles wie Alice erreichen. Gutes zu leisten sei nicht nur in der Weihnachtszeit wichtig, sondern jeden Tag. Zwar verwandele man sich dann nicht gleich zu einem wunderschönen Schmetterling, doch Hilfsbereitschaft erfülle das Herz mit großer Freude.mru