»Wir sind sicher die stabilste deutsche Bankensäule«

Volksbank Einbeck ehrt Mitglieder für 25- und 50-jährige Treue / Genossenschaftliche Idee: Enge Verzahnung von Bank und Mitgliedern

Die Volksbank Einbeck ist stark, weil sie sich auf das konzentriert, was sie kann: die Beratung von Finanzdienstleistungen hier in der Region für die Menschen und die Unternehmen. Das stellte Andreas Wobst, Volksbank-Vorstand, jetzt bei der Mitgliederehrung fest. Die Volksbank Einbeck konnte Mitglieder für ihre 25- beziehungsweise 50-jährige Treue ehren, abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen gelungenen Vortrag von Walter-Wilhelm Funke über »Einbeck in den 1950er Jahren«.

Einbeck. Die öffentliche Debatte um Rettungsschirme und Bankenstützung, stellte Wobst eingangs fest, habe mittlerweile eine breite Protestbewegung ausgelöst. Die weltweiten Demonstrationen gegen Banken und deren Geschäftsgebaren hätten Deutschland erreicht und seien von der Politik aufgenommen worden. Die erneute Finanzkrise versetze viele Menschen verständlicherweise in große Sorge. Sie würden begreifen, dass das Finanzsystem nicht allein auf immer höherer Rendite aufgebaut sein dürfe, wenn der Wohlstand Zukunft haben solle. Die Menschen, so Wobst weiter, wollten ein Finanzsystem, das den Menschen diene, Banken, bei denen die mitbestimmen könnten, die jedem einzelnen Eigentümer verpflichtet seien und die für ihre Heimatregion da seien. »Ihre Volksbank ist diese Bank – wir sind diese Bank, Sie sind diese Bank«, stellte Wobst in Richtung der Mitglieder fest.

Die Genossenschaftsbanken seien demokratisch, denn die Mitglieder hätten ein Mitbestimmungsrecht. Sie seien zudem solidarisch, weil sie allein den Mitgliedern verpflichtet seien. Und nicht zuletzt seien sie regional, denn ihre Existenz basiere auf der Nähe zu den Menschen und Unternehmen. Ein besseres Modell des Bankgeschäfts, das mit Werten Werte schafft, sei möglich: mit der Volksbank, den Mitgliedern und Eigentümern. So appellierte der Volksbank-Vorstand an die Mitglieder zu sagen, wie sich die Volksbank verbessern könne.

Die Mitgliederehrung hielt Wobst für einen guten Zeitpunkt, um inne zu halten und das jahrzehntelange Engagement für die Volksbank Einbeck zu ehren. Denn die Mitglieder hätten die Bank auf einem jahrzehntelangen Weg begleitet und dieses genossenschaftliche Bankmodell gestützt. Genau diese enge Verzahnung von Bank und Mitgliedern sei das stützende Element.

Geehrt wurden Mitglieder, die dem Institut seit 25 beziehungsweise 50 Jahren die Treue halten. Die Zeiten waren damals andere, erinnerte Wobst, aber die Bank gebe es immer noch – allerdings moderner. Wenn man auf die Geschäftszahlen schaue, seien die Volks- und Raiffeisenbanken einer der Gewinner der letzten Jahre, und zwar auch Gewinner an Vertrauen. Bei Gewerbekunden und Freiberuflern oder Einzelhandelskaufleuten komme mehr als jeder vierte Euro von der Bankengruppe. Ohne sie könnten viele kleine Unternehmen in und rund um Einbeck ihr Geschäft nur schwer weiter führen.

»Wir sind sicherlich die stabilste deutsche Bankensäule«, meinte Wobst weiter. Die erste Finanzkrise habe man als einzige Bank aus eigener Kraft ohne staatliche Hilfe durchstehen können – »und darauf sind wir stolz«. Das sei eine gute Entwicklung, allerdings könne man sich nicht völlig frei machen von den Entwicklungen an den internationalen Kapitalmärkten, gab Wobst zu. Die Volksbank sei aber stark, weil sie sich auf das konzentriere, was sie könne: die Beratung von Finanzdienstleistungen. Und die Bank sei stark, weil sie von ihren Mitgliedern gestützt werde. Und dafür sagte Wobst ganz einfach Danke, verbunden mit der Bitte, über die genossenschaftliche Idee als zeitgemäßes Modell des Bankengeschäfts zu sprechen.sts