Zahl der Arbeitslosen leicht gestiegen

Arbeitslosenquote liegt bei neun Prozent / Mehr offene Stellen registriert

Um 30 Personen auf 1.637 ist in Einbeck die Zahl der Arbeitslosen im Juli gestiegen. Die Arbeitslosenquote betrug neun Prozent, vor einem Jahr belief sie sich auf 10,9 Prozent, vor einem Monat 8,9 Prozent. Es gab 133 offene Stellen und damit 79 mehr als vor einem Jahr.

Einbeck. Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren sowohl die von der Agentur für Arbeit als auch von den Trägern der Grundsicherung für Arbeitssuchende betreuten Menschen betroffen. Überraschend ist die beschriebene Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt indes nicht, denn saisonbedingt steigen die Arbeitslosenzahlen im Juli üblicherweise an: Zum einen melden sich viele Jugendliche nach ihrem Schulabschluss, die mit einem Job die Zeit bis Studien- oder Wehrdienstbeginn überbrücken wollen.

Zum anderen haben viele junge Frauen und Männer ihre schulische oder betriebliche Ausbildung beendet und sind nun auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber, sofern sie nicht übernommen werden konnten. Darüber hinaus endeten viele befristete Arbeitsverträge zum Quartalsende am 30. Juni. Klaus-D. Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göttingen, bewertet die Situation folgendermaßen: »Die kleine Wolke am Arbeitsmarkt deute ich keineswegs als Vorboten auf ein großes Unwetter. Der Eingang der gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellen zeigt, dass viele Betriebe wieder optimistischer in die Zukunft blicken und Personal einstellen. Dennoch will ich nicht verschweigen, dass wir weiterhin Betriebe im Bezirk haben, die kurzarbeiten, auch wenn die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer weit unter unseren Spitzenwerten liegt.«

Mit 1.637 Arbeitslosen gab es 359 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug neun  Prozent. 409 Personen meldeten sie neu oder erneut arbeitslos, 94 weniger als vor einem Jahr, und gleichzeitig beendet 376 Personen ihre Arbeitslosigkeit (57 weniger). Seit Jahresbeginn gab es 2.884 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 294 im zum Vorjahreszeitraum. Dem gegenüber stehen 2.974 Abmeldungen von Arbeitslosen (180 mehr). Der Bestand an Arbeitsstellen ist um elf auf 133 gestiegen, im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 79 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im 71 neue Arbeitsstellen, 34 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 469 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahr ist das ein Zuwachs von 196.

Arbeitslos waren 877 Männer (20 weniger) und 760 Frauen (zehn weniger), Betroffen von Arbeitslosigkeit waren 182 15- bis 25-Jährige (43 mehr), 486 50- bis 65-Jährige (36 weniger), 543 Langzeitarbeitslose (30 weniger), 75 Schwerbehinderte (vier mehr) und 159 Ausländer (sieben weniger). Vorher erwerbstätig waren 159 Personen, 146 hatten eine Ausbildung absolviert.

Um 38 auf 510 Personen erhöht hat sich die Zahl der Personen, die Arbeitslosengeld beziehen. Das waren 241 Arbeitslose weniger als vor einem Vorjahresmonat. Die 167 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 87 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 119 Personen ihre Arbeitslosigkeit.

Auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen waren 1.127 Personen und damit acht weniger als im Juni oder 118 weniger als vor einem Jahr. 242 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, sieben weniger als vor einem Jahr.. Gleichzeitig beendeten 257 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 27 mehr als vor einem Jahr. In Einbeck beziehen mehr Männer (608) als Frauen (514) Hartz-IV-Leistungen, am stärksten betroffen ist die Gruppe der 50- bis 65-Jährigen (277), gefolgt von den Langzeitarbeitslosen (450) und Ausländern (138).

In allen Geschäftsstellenbezirken der Agentur für Arbeit Göttingen stieg die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat an. Der stärkste prozentuale Anstieg war in Duderstadt zu verzeichnen, wo im Juli 98 beziehungsweise 8,2 Prozent mehr Menschen arbeitslos waren als im Juni. Am niedrigsten fiel der Anstieg mit 1,6 Prozent beziehungsweise 61 Personen im Geschäftsstellenbezirk Osterode aus. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hingegen ging die Zahl der Arbeitslosen in allen Geschäftsstellenbezirken deutlich zurück. Am deutlichsten sank mit 23 Prozent beziehungsweise 201 Personen die Arbeitslosigkeit in Uslar, vergleichsweise schwach fiel der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Duderstadt mit 4,8 Prozent beziehungsweise 65 Menschen aus. Dennoch verzeichnete Duderstadt mit 6,8 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote im Agenturbezirk (Juli 2009: 7,0 Prozent). Es folgten Hann. Münden mit 7,0 Prozent (Vorjahresmonat 7,8 Prozent) und Northeim mit einer Arbeitslosenquote von 7,2 Prozent (Juni 2009: 8,3 Prozent). In Uslar lag die Arbeitslosenquote bei 7,6 Prozent (Vorjahresmonat: 9,7 Prozent), in der Hauptagentur Göttingen bei 8,9 Prozent (Juli 2009: 9,7 Prozent), in Einbeck bei 9,0 Prozent (Vorjahresmonat: 10,9 Prozent) und in Osterode bei 10,6 Prozent (Juli 2009: 11,7 Prozent).

Entsprechend der Entwicklung in den Geschäftsstellenbezirken der Agentur für Arbeit stieg auch die Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Göttingen, Northeim und Osterode am Harz im Vergleich zum Vormonat an, sank im Vergleich zum Juli 2009 jedoch deutlich. Die niedrigste Arbeitslosenquote wies der Landkreis Northeim auf. Hier waren im Juli 5.447 Menschen arbeitslos, die Arbeitslosenquote lag bei 7,8 Prozent. Damit stieg die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat von 277 beziehungsweise 5,4 Prozent. Im Vergleich zum Juli 2009 sank die Zahl der Arbeitslosen jedoch um 1.006 beziehungsweise 15,6 Prozent. Im Landkreis Göttingen waren 10.406, und damit 684 beziehungsweise 7,0 Prozent mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vormonat, was einer Arbeitslosenquote von 8,3 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank auch hier die Zahl der Arbeitslosen deutlich, nämlich um 991 beziehungsweise 8,7 Prozent.

Der Landkreis Osterode am Harz verzeichnete den geringsten Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat (44 Personen beziehungsweise 1,1 Prozent). Hier waren im Juli 4.022 Arbeitslose gemeldet, was einer Arbeitslosenquote von 10,5 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Zahl der Arbeitslosen um 472 beziehungsweise 10,5 Prozent.sts