Zugtaufe als besonderer Höhepunkt der Gaumenfreude

Traumwetter zum kulinarischen Fest / Bürgermeister tauft Regionalzug »Stadt Einbeck« / Hunderte Zuschauer bei Präsentation

Pünktlich zum Beginn der Einbecker Gaumen­freude strahlte nach einer verregneten Woche wieder die Sonne am Himmel. Neben den angebotenen Speisen und Leckereien war in diesem Jahr ein besonderer Höhepunkt im Programm: Die Taufe eines Regionalzugs auf den Namen »Stadt Einbeck«.

Einbeck. Der Täufling fuhr am Bahnhof Einbeck-Mitte los in Richtung Ostertorkreuzung, die extra für den Verkehr gesperrt wurde.   Etwa 500 Zuschauer säumten die Straße und beobachteten die langsame Einfahrt des Zuges, während der Fanfarenzug Einbeck ein Ständchen brachte.

Nun begrüßte Helmut Gajus von der DB Regio Nord die Anwesenden. »Ich habe schon einige Zugtaufen mitgemacht, doch so viele Menschen wie in Einbeck haben wir selten«, freute sich Gajus. Ein Sonderlob erhielt Triebwagenführer Horst Jürgens, der »für die Idee sorgte«, den Zug direkt vor dem Neuen Rathaus zu taufen. Weitere Dankesworte gingen an die Ilmebahn, die Stadtverwaltung, »Einbeck Marketing«, die Einbecker Brauhaus AG und alle weiteren Helfer.

Bürgermeister Ulrich Minkner lobte die Begeisterung der Einbecker, die ihn jedoch nicht überrascht habe. »Einbeck ist seit langem mit der Bahn verbunden«, so Minkner. Er freue sich, dass das Fahrzeug den Namen der Stadt bekomme, und dass das Wetter gut mitspiele.

Der Dieseltriebwagen vom Typ VT 648 wurde natürlich mit Einbecker Bier getauft. Bernd Giemann von der Brauerei überreichte einen Zwei-Liter-Krug an Bürgermeister Mink-ner, der die bereitgestellte Trittleiter erkletterte und anschließend die Taufe durchführte. Zusätzlich klebte Minkner ein Einbecker Siegel-E an die Seitenwand des Triebwagens.

Der Bürgermeister erhielt von DB-Marketingleiter Thomas Bauch noch ein Miniaturmodell des Zuges, dass im Rathaus »bestimmt seinen Ehrenplatz finden« werde. Den Namen »Stadt Einbeck« könne Minkner ja in »einer ruhigen Stunde dranschreiben«, witzeltet Gajus.

Nach den Formalitäten wurde der frisch »Stadt Einbeck« ernannte Zug sogleich auf Jungfernfahrt unter diesem Namen geschickt. Die Gewinner eines Preisausschreibens der Einbecker Morgenpost und die Offiziellen genossen die Reise bis zum Bahnhof Salzderhelden und zurück in »ihrem« Zug sichtlich. Die Fahrstrecke war mit Menschen gesäumt, die, teilweise im Schilf der Ilme stehend, eifrig Fotos schossen und den Passagieren zuwinkten.Neben den vielfältigen kulinarischen Genüssen, wie zum Beispiel Wildschweinröllchen auf Spätburgunder-Balsamico-Sauce, Gamba-Spießen in Backkartoffeln, Garnelen-Pfirsich-Salat oder beschwipstem Spießbraten durfte beim anschließenden Besuch der Gaumenfreude natürlich der ein oder andere Krug Einbecker Bier oder ein guter Wein nicht fehlen.

Für die musikalische Unterhaltung während des Schamuses sorgten »The Entertainers«, die jungen Sänger der Musikschule M1 sowie Tatjana Kusheva und Marcus Kümmerling von der Einbecker Band »Chair-o-plane«, die ein Unplugged-Konzert spielten. Auch die beiden Göttinger Studenten Daniel Kraus und Jens Gardewin überzeugten als »Piano meets drums«-Duo mit eingängigen Rhythmen, zu denen es sich noch besser speisen ließ. Auch die Mendelssohn Jazz Big Band der Musikschule unter Leitung von Martinas Klimkeit bot ein Programm von Swing bis Jazz-Rock dar.

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