»Zwischen Tradition und Zukunft«

Interview mit der neuen Geschäftsführerin der Einbeck Marketing Anja Barlen-Herbig

Anja Barlen-Herbig ist die neue Geschäftsführerin der Einbeck Marketing.

Einbeck. Nach allgemeiner Definition handelt es sich beim Stadtmarketing um die Gesamtheit aller Maßnahmen, die die Lebensqualität und das Image einer Stadt fördern. In Einbeck ist seit einigen Wochen Anja Barlen-Herbig für diese Aufgabe verantwortlich. Im Interview mit der Einbecker Morgenpost verrät sie, welche ersten Erfahrungen sie in der Stadt gesammelt hat, was sie kurz- und langfristig erreichen will und welche Schwerpunkte sie mit ihrer Arbeit setzen möchte.

EM: »Wie sind Sie auf die Position der Geschäftsführerin der Einbeck Marketing aufmerksam geworden?«
Barlen-Herbig: »Zu einem über die Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing, mit der ich in Berlin zusammenarbeite – zum anderen über Lothar Meyer-Mertel, dem Geschäftsführer des PS.SPEICHERs.«

EM: »Was interessiert Sie an der Position?«

Barlen-Herbig: »Einbeck ist eine Stadt mit viel Potenzial und einem spannenden Mix aus Tradition und Zukunft. Das hat mich gereizt. Zudem habe ich viele Jahre in Gronau im schönen Leinebergland gelebt. Die Gegend mag ich sehr, sie ist landschaftlich reizvoll.«

EM: »Sie wohnen aktuell in Potsdam und pendeln. Haben Sie vor, nach Einbeck zu ziehen?«

Barlen-Herbig: »Ja, ich würde gern ein Haus mieten, die Suche gestaltet sich aber schwieriger als zunächst angenommen. Sie geht also weiter.«

EM: »Inwiefern rüstet Sie Ihr bisheriger Werdegang für den neuen Job?«

Barlen-Herbig: »Ich arbeite seit fast 20 Jahren im Stadt- und Standortmarketing. Dabei hatte ich mit deutschen und internationalen Städten zu tun. Stärkung des Einzelhandels, Digitalisierung, Mobilität, Fachkräftemangel, Vernetzung und Kommunikation mit den Akteuren vor Ort sind für alle Standorte wichtige Themen. «

EM: »Welche Themen werden Sie als Schwerpunkt ihrer Arbeit verfolgen?«

Barlen-Herbig: »Ich möchte den Fokus auf das Standortmarketing richten, dies in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung und den Einbecker Unternehmen. Gemeinsam können wir die Stärken nach außen kommunizieren und auf Einbeck aufmerksam machen. Wichtig sind aber auch die Themen Leerstandsmanagement, Quartierbildung, Ansiedlung eines Budget-Hotels – und natürlich Events. «

EM: »Wie werden Sie mit den etablierten Einbecker Veranstaltungen wie dem Eulenfest verfahren?«

Barlen-Herbig: »Die Events werden gut angenommen. Generell sind in allen Städten identitätsstiftende Events ein großes Thema – wir können überlegen wie wir die Identität der Stadt Einbeck noch besser herausarbeiten. Reizvoll ist auch, die interessante Einbecker Kulturszene noch mehr einzubinden.«

EM: »Was braucht Einbeck Ihrer Meinung nach?«

Barlen-Herbig: »Mit Blick auf das Standortmarketing rücken die Bedürfnisse der Unternehmer in den Mittelpunkt. Auf dieser Basis können wir ein integriertes Marketingkonzept entwickeln und damit ein Profil nach außen aufbauen. Ich möchte die Akteure vor Ort verbinden und für ein
gemeinsames Ziel begeistert.«

EM: »Wie sieht Ihr Fahrplan für die kommenden Wochen und Monate aus?«

Barlen-Herbig: »Es steht aktuell vieles parallel an – ich führe viele Gespräche. Ich möchte möglichst viele Menschen in dieser Stadt kennenlernen. Parallel
arbeite ich konzeptionell. Aktuell befinde ich mich
in der Analysephase, um einen Fahrplan erstellen zu können. «

EM: »Skizzieren Sie bitte abschließend eine Zukunftsvision für Einbeck nach Ihren Vorstellungen.«

Barlen-Herbig: »Einbeck soll ein Ort sein, mit einer lebendigen Innenstadt. Besucher kommen nach Einbeck wegen der Erlebnisse und der hohen Aufenthaltsqualität – sei es beim Einkaufen, im PS.SPEICHER oder bei kulturellen Events. Der Wirtschaftsstandort entwickelt sich dynamisch und Fachkräftemangel ist kein Thema. Einbeck ist eine Stadt, die als Destination, Wirtschaftsstandort und Lebensmittelpunkt deutschlandweit bekannt ist und geschätzt wird.«kw