Dassel feierte »tolle Knolle« und Abschluss der Turmsanierung

»Rund um die Kartoffel«, die »tolle Knolle«, und die Turmsanierung drehte sich das Gemeindefest der Dasseler St. Lauren­tius-Kirche. Nach dem Besuch des Erntedank­gottesdienstes konnten sich die zahlreichen Gäste auf dem Kirchplatz an allerlei Kartoffelgerichten stärken. Der Kirchen­vorstand mit einem Team von Ehren­amtlichen um Kirchen­vor­stands­vor­sitzende Brunhild Krause sowie Pastor Martin Possner hatte das Fest organisiert und Tafeln, Sitzgelegenheiten und Zelte vorbereitet, um auch bei Regenschauern gewappnet zu sein. Natürlich mussten die fleißigen Helfer auch viele Kilogramm ­Kartoffeln geschält, ge­backen und gegart werden.

Dassel. Für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes sorgten der Bläsercorps der Einbecker Jägerschaft, »Peter Paul Schroeder«, und Stefan Guhl an der Orgel sowie beim Fest die Stadtoldendorfer Alphornbläser und die Kinder der Gemeinde mit dem »Kartoffellied«. In seiner Predigt sprach Pastor Martin Possner über Steine, Kartoffeln und Steinsuppe.

Man feiere Erntedank und den Abschluss der Turm­sanierung in einem der schönsten Räume der Region, so Possner. Ein Hausierer habe mal eine Steinsuppe in einem osteuropäischen Dorf gekocht, in dem die Bürger an Hungersnot litten und ihre gesparten Lebensmittel voreinander versteckten. Die magische Suppe, nur bestehend aus Wasser und einem Stein, mundete dem Hausierer, und er lud die Dorfbewohner zum Probieren und Verfeinern mit Kartoffeln, Fleisch und weiteren Zutaten ein. Es entstand ein kostbares Mahl, das jeden sättigte und das alle freudig stimm­te. Bei der Turmsanierung sei es so ähnlich ge­wesen, so Possner, beim Gemein­schafts­­werk wurden viele Steine verwendet, zahl­reiche Menschen ka­men zusammen und brachten ihre Gaben ein, und sie stärkten damit die Gemeinschaft. Er dankte dem zuständigen ­Architekten, Eberhard Tiemann, und allen beteiligten Handwerkern für die gute Leistung sowie Landeskirche, Kirchenkreis und Gemeinde für die Unterstützung. Man sei schneller fertig geworden als von einigen prognostiziert; ein Grund zum Feiern. Wie das Fest der »tollen Knolle« und die Turmsanierung sei die Steinsuppe ein Erfolg der Gemeinschaft gewesen. Man solle aber auch für die Ernte danken, die die Bauern mit ihrem täglichen Einsatz erwirtschaften. Sie bewegen beim Entwicklungsprozess symbolisch viele Steine, um ein gutes Erzeugnis, die Kartoffeln, zu erhalten. Die schmecken gut, sollten aber mit Achtsamkeit gegessen werden. Geiz und Zurückhaltung schaffe keine Gemeinschaft, hingegen aber der Einsatz füreinander, wie die Turmsanierung und das jährliche Gemeindefest beweisen. Viele bringen sich ein, bereiten vor und engagieren sich, das sei »toll«. Das Team um Brunhild Krause habe erneut eine Menge Angebote erarbeitet, die zum Schlemmen einluden.

Pommes, Bratkartoffeln mit Sülze, Ofenkartoffeln mit Kräuterquark oder Fisch, Kartoffelpuffer sowie Kartoffelsalat mit Würstchen. Die vielseitigen Gerichte fanden großen Anklang. Aber auch Kaffee und Kuchen waren gefragt. Bei den Pfadfindern konnte man vom Lagerfeuer Stockbrot bekommen, und zur Einstimmung auf die bunten Seiten des Herbstes gab es Gestecke mit Blüten, Blättern und Früchten. An Stellwänden wurden die Konfirmanden und die Vielfalt der Gemeinde vorgestellte, und der Architekt stand für Fragen zur Verfügung. Er erklärte unter anderem, dass die grünen Färbungen am Turm noch mit einer Farbe gestrichen werden, die resistent gegen Algen sei. Trotz einiger Regenschauer genossen alle das Fest und freuten sich über Erntedank und die Sanierung des Turmes.oh