In zwei Jahren rund 318.000 Euro erbeutet: Ex-Kreiensenerin sitzt in Untersuchungshaft

Sie soll mit Verkleidungen und geklauten EC-Karten bandenmäßig an Bankschaltern die Identität der Opfer vorgetäuscht haben.

Kreiensen/Dortmund. Ihr Vorstrafenregister ist lang und reicht von Unfallflucht über fahrlässige Körperverletzung und Drogendelikten bis hin zur Urkundenfälschung. Jetzt könnte das Vorstrafenregister für die 33-jährige ehemalige Kreiensenerin Laura W. jedoch noch erweitert werden um den Tatbestand des gewerbsmäßigen, bandenmäßigen Betrugs in Verbindung mit Missbrauch von Ausweispapieren. Die junge Frau, der dies vorgeworfen wird, wurde im September in Berlin festgenommen und sitzt aktuell in Gelsenkirchen in Untersuchungshaft und wartet auf eine Anklage.

Sie soll seit 2015 mit gestohlenen Personalausweisen und EC-Karten von Frauen in mindestens 29 Fällen jeweils mehrere Tausend Euro an den Bankschaltern ergaunert haben, insgesamt handelt es sich dabei um die Summe von knapp 318.000 Euro, wie der Dortmunder Staatsanwalt Elmar Pleus unserer Zeitung bestätigt. Dabei soll sie durch eine dementsprechende Verkleidung und passende Perücken das Aussehen der bestohlenen Frauen vorgetäuscht und mit gut gestrickten Geschichten das Geld an den Bankschaltern ergaunert haben.

Die Taten sollen sich in dem Zeitraum zwischen Juni 2015 und März 2017 ereignet haben, wie Elmar Pleus berichtet. »Wir haben einen Haftbefehl wegen gewerbsmäßigen Betruges erlassen, der bandenmäßig, also mit mindestens drei Tätern ausgeübt wurde«. Unbestätigten Angaben zufolge, soll die gebürtig aus Hildesheim stammende ihre Kindheit und Jugend in Kreiensen verbracht haben und in Bad Gandersheim zur Schule gegangen sein.

Die heute 33-Jährige soll zudem aus einem sehr wohlhabenden Elternhaus stammen. Ihr Vater ist ein sehr erfolgreicher Anbieter von Ferienwohnungen auf Sardinien. Bereits als Jugendliche soll sie jedoch laut Informationen dieser Zeitung auf die schiefe Bahn geraten und in Berlin in die kriminelle Szene abgerutscht und sogar drogenabhängig geworden sein.

Die Taten soll sie in der gesamten Bundesrepublik von Lübeck bis Frankfurt am Main und auch nicht alleine begangen haben, denn die EC-Karten und Personalausweise sollen, wohl durch mindestens einen Komplizen, tagsüber in Büros geklaut worden sein, darunter Räume der Signal-Iduna Versicherung, der Bastei-Lübbe Verlag sowie von Berufsgenossenschaften und Vereinigungen. Von ihren Mittätern sei momentan allerdings noch nichts bekannt.

»Die Ermittlungen dauern zurzeit an, wir gehen allerdings davon aus, dass sie Mitglied einer Bande war«, so der Staatsanwalt.hn

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