Sanierung der Stampflehmmauer abgeschlossen

Stampfflecht-Wandgerüst war notwendig | eindrucksvolle Sandsteinpfeiler

Einige Teile der Stampflehmwand mussten komplett neu aufgebaut werden, einschließlich neuer Fundamentmauerteile.

Greene. Die neue Stampflehmmauer im Greener Amtspark wurde nach einem halben Jahr Sanierungszeit rechtzeitig vor Weihnachten fertiggestellt. Eindrucksvoll sind die sanierten Sandsteinpfeiler und die neu eingefügten Stützpfeiler, die zur Gewährleistung der Standsicherheit neu gefertigt wurden. Fachkräfte der Firma Denkmalplan – Gesellschaft für Bauwerksanierung – aus Körner bei Mühlhausen in Thüringen, die für Sanierung und Instandsetzung von historischen Gebäuden, Zimmer-, Lehmbau- und Steinmetzarbeiten verantwortlich sind, konnten die Arbeiten innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens abschließen.

Planung und fachliche Betreuung lagen bei der Firma ZRS Architekten und Ingenieure, Berlin. Wie der örtliche Vorarbeiter sagte, war der verantwortliche Architekt von den Sanierungsarbeiten zufrieden. Die Stadt Einbeck als Eigentümer des Areals und der als Einfriedung dienenden Lehmmauer, die seit 2014 Baudenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz ist, leitete bereits 2015 die Erstellung eines Schadens- und Sanierungsgutachten ein und veranlasste daraufhin eine qualifizierte Kostenabschätzung. Das Berliner Büro Anfang 2016 wurde mit der Planung einer Notsicherung der Lehmmauer beauftragt, die Ausführung übernahm der Kommunale Bauhof der Stadt Einbeck. Auch noch Bodengutachten über die anstehenden Baugrundverhältnisse wurden herangezogen. Mehrere Ausschreibungen für die Beauftragung einer Fachfirma waren notwendig, was die Umsetzung der Baumaßnahme verzögerte.

Zuwendungen aus dem niedersächsischen Förderprogramm »Maßnahmen Kulturerbe« erhielt die Stadt Einbeck sowie eine Bedarfszuweisung als Zwischenfinanzierung mit Mitteln aus dem Europäischen Struktur- und Investitionsfonds.

Die Stampflehmmauer ist Teil eines früheren Mauerumfangs gleicher Machart um das einstige Domänenareal herum. Dieser Restteil stellt in städtebaulicher Hinsicht einen Seltenheitswert dar und ist von wissenschaftlicher Bedeutung. In Niedersachsen soll es nur zwei Bauwerke dieser einzigartigen Mauerkonstruktion noch geben.

Durch historische Belege ist bekannt, dass die Lehmmauer gegen Ende des 18. Jahrhunderts entstand Lehmmauer. Die Sanierung lässt die Annahme zu, dass erst wieder in 300 Jahren in die Grundfunktion dieses Bauwerks investiert werden muss. Große Teile der Bevölkerung identifizieren sich mit dem historischen Mauerbau und mit der Erhaltung für die Nachwelt.

Der Ortsrat in Greene hat sich stets für den Erhalt der Lehmmauer eingesetzt. Ihm und dem Heimatverein ist es zu verdanken, dass im Neubaugebiet »Löberfeld« nahe des Amtsparks mit dem Lehmmauerrest ein Straßenzug mit der Bezeichnung »Hinter der Passeewand« ausgewiesen wurde. Dieser Teil ist bisher noch nicht bebaut. Die weitere Erschließung steht an.oh

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