Der Dasseler Geschichte auf der Spur

Einbeck. Bei der ersten Ausgrabung in Dassel sind die Archäologen fündig geworden. Nahe der St.-Laurentius-Kirche am Kirchplatz, wo die Stadt ein neues Verwaltungsgebäude bauen wird und bislang zwei marode Fachwerkhäuser standen, hat Archäologe Frank Wedekind mit seinem Team auf 800 Quadratmetern Fläche dem Boden Dasseler Geschichte entlocken können. Bei einer öffentlichen Führung erläuterte er interessierten Dasseler Bürgern, was gefunden wurde – beispielsweise Überreste eines zerstörten Kachelofens aus dem frühen 16. Jahrhundert. »Ganze Lehmplatten«, so Wedekind, konnten geborgen werden.

Ein solcher Ofen weist nach Aussage des Archäologen auf einen »gut bürgerlichen Haushalt« hin. Außerdem nachgewiesen wurden Grundrisse zweier verfüllter Keller, die im 17. Jahrhundert aufgegeben worden sind sowie aus dem 13. Jahrhundert stammende Scherbenreste von Tüllenkannen. »Die ältesten Funde stammen aus den Jahren um 1280«, erläuterte er. Zudem wurden weitere Fundstücke um 1500 entdeckt.

Heute werden die Arbeiten abgeschlossen. Die Fundstücke werden nach Reinigung und Dokumentation dem Museum »Grafschaft Dassel« zur Verfügung gestellt.

Morgen soll der Bagger anrücken, und die Bauarbeiten werden starten. Es sei durchaus üblich, nach den Grabungen weiterzubauen. Denn Archäologie, räumte Wedekind ein, sei »konstruktive Zerstörung«.sts

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