Beeindruckend schöne Tiere

Sommertreffen der Lahore-Züchter in Dassel | Werner und Martin Heise haben viele Preise errungen

Dassel. Lahore-Tauben sind große, kräftige, nicht zu lange Tiere mit fast waagerechter Körperhaltung, sie fallen auf durch ihre eigenartige Zeichnung. Der Sonderverein für Lahoretauben betreut und fördert die Zucht und die Haltung der Lahore-Taube, die Gruppe Ost traf sich jetzt bei den Züchtern Dörries in Dassel zu ihrer Sommertagung. Aus Dänemark, Sylt, Kiel, Hitzacker, Berlin, Magdeburg, Braunschweig, Dannenberg, Paderborn, Helmstedt und Hofgeismar waren die Züchter angereist.

Bei Stadtführungen lernten sie Dassel und Einbeck kennen. Natürlich stand auch die Weiterbildung am Tier auf dem Programm. Im Namen des Kleintierzuchtvereins Dassel hatte Jörg Weinhardt für die Züchter ein ansprechendes Programm organisiert, das auch einen Besuch des Gestüts Hunnesrück beinhaltete. Im Hause Dörries in Dassel wurden die Lahore-Züchter von Bürgermeister Gerhard Melching begrüßt.

Er stellte die Stadt Dassel vor und zollte den Züchtern Anerkennung. Und er bedauerte, dass die Beschäftigung mit Tier und Garten unpopulärer werde und hoffte, dass sich das ändere. Besonders beeindruckt war der Bürgermeister von den züchterischen Erfolgen von Werner und Martin Dörries: Ein Zimmer im Eigenheim hängt voller Auszeichnungen für Vater und Sohn.

Mehr als 80 Pokale und 80 Bänder, viele Medaillen, Zinn- und Porzellanteller zeugen vom züchterischen Erfolg. Mehrfacher Europa-Meister und -Champion, elfmal Deutscher Meister - unzählige Titel auf Landes-, Bundes- und Europa-Ebene hat Martin Dörries mit den Lahore-Tauben und auch Werner Dörries mit Strasser-Tauben errungen. Die Zucht hat im Hause Dörries Tradition: Schon der Großvater befasste sich mit dem Hobby, Werner Dörries gab es an Martin weiter. Er begann mit acht Jahren, hat mittlerweile mehr als 40 Jahre Zuchterfahrung.

»Wir machen das Hand in Hand«, beschreibt Martin Dörries sein Hobby, das ihn mit dem Vater verbindet. Im Garten stehen große Taubenschläge, in denen viele Tauben leben. Nicht alle davon werden für die Zucht verwendet, nur die schönsten Exemplare. Die Lahore-Taube ist eine Rassetaube, die ihre Wurzeln im indischen Subkontinent hat und nach der pakistanischen Stadt Lahore benannt wurde.

Der Sonderverein der Lahore-Tauben-Züchter betreut und fördert die Zucht und die Haltung der Taubenrasse. Seit langer Zeit wird die Lahore-Taube im nordwestlichen Vorderindien gezüchtet. In Deutschland wurde sie 1880 eingeführt. Rassemerkmale sind ein großer Kopf, ein mittellanger, kräftiger Schnabel, ein leicht gebogener Hals, eine runde Brust, ein leicht abfallender Rücken, möglichst breite Flügel, ein breitfedriger Schwanz, mittelhohe Beine mit freiem Stand und glattes Gefieder. Die Taube gibt es in den unterschiedlichsten Farbschlägen.

Durch ihr Zuchthobby ist Familie Dörries weit herumgekommen und hat Dassel damit auch bekannt gemacht. Von manchen Tauben trennten sich die beiden Züchter, verkauften sie bis nach Amerika und Dänemark. Manche ihrer Tauben haben es mit Abbildungen auch bis in Fachbücher geschafft. Beim Treffen der Lahore-Züchter wurden die mitgebrachten Tiere natürlich auch von Preisrichtern bewertet.

Der Landesverbandsvorsitzende Hannoverscher Rassegeflügelzüchter, Alfred Karl Walter, hob heraus, dass es aber nicht nur um Wettbewerb gehe, sondern auch um Freundschaft zwischen den Züchtern. Sie alle leisteten Arbeit und investierten viel Zeit in die Zucht. Der Reiz des Hobbys »Zucht« bestehe darin, jedes Jahr aufs Neue zu sehen, was sich bei den Tieren entwickele.

Dass die Kleintierzucht gesellschaftspolitisch nicht mehr in Mode sei, bedauerte der Vorsitzende des Hauptvereins, Dr. Friedrich Karl Bartnik aus Düsseldorf. Immerhin sei der Verband mittlerweile aber 105 Jahre alt, zurzeit zählt er 155 Mitglieder. Der Vorsitzende der Gruppe Ost, Hartmut Winkelmann, hob heraus, dass die Züchter zusammenhalten würden. Anerkennung zollte Bürgermeister Melching den Züchtern, aber auch den Tieren, die für ihn »wirklich beeindruckend schön« sind.sts

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