Geschichte schreiben die Sieger

Stück über Oberst von Stauffenberg im Rainald-von-Dassel-Schule

Mit dem Stück »Drei Fragen an Stauffenberg« gastierte die kulturschule leipzig in der Rainald-von-Dassel-Schule und holte damit einen wichtigen Teil deutscher Geschichte auf die Bühne.

Dassel. Lebendige Geschichte: Den Hauptakteur des misslungenen Attentats auf Adolf Hitler, Oberst von Stauffenberg, erlebten die Neunt- und Zehntklässler der Rainald-von-Dassel-Schule in einem Theaterstück. Für die »kulturschule leipzig« schlüpfte Alexander Matakas in die Rolle des Wehrmachtssoldaten. Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg war ein Offizier der deutschen Wehrmacht und während des Zweiten Weltkrieges eine der zentralen Persönlichkeiten des militärischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus im Deutschen Reich.

Sein Leben wurde im Theaterstück vor dem Hintergrund des politischen Geschehens eingeordnet. Ein Akteur, ein reduziertes Bühnenbild, wenige Requisiten und eindrückliche Ton-Einspielungen sorgten dafür, dass die Zuschauer in die Zeit vom Ersten Weltkrieg bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs eintauchten. Claus von Stauffenberg wurde in die katholische Adelsfamilie Stauffenberg geboren. In seiner Jugend schrieb er Gedichte, früh entschied er sich für eine militärische Karriere.

Wie andere Militärs fühlte sich von Stauffenberg zunächst durch den Eid an Hitler gebunden. Mit der Zeit aber arbeitete er mit an Entwürfen zu Regierungserklärungen für die Zeit nach dem Umsturz, eine parlamentarische Demokratie lehnte er jedoch ab. Für den Umsturzplan funktionierte von Stauffenberg das »Unternehmen Walküre«, das ursprünglich ein Plan der deutschen Wehrmacht zur Unterdrückung eines möglichen Aufstandes gegen das Nazi-Regime war, um.

Am 20. Juli 1944 sollte Hitler mit einer Bombe getötet werden. Der Staatsstreich misslang, Hitler überlebte. Noch am Abend des 20. Juli wurde Claus von Stauffenberg erschossen. Das Theaterstück beleuchtete den Menschen Stauffenberg, versuchte seine Gedanken, seine Ansichten zu transportieren: die Soldaten als »geistige Elite« oder die Ablehnung des verbrecherischen Abschlachtens von Zivilisten, Kindern und Frauen.

Das sinnlose Menschenopfer des nicht zu gewinnenden Krieges wollte er beendet sehen, obwohl er wusste, dass die Operation »Walküre« Schwachpunkte hatte. Die kulturschule leipzig ließ Geschichte anhand einer bedeutenden Figur eindrücklich lebendig werden. Und damit rückte eine Frage in den Fokus: Durfte, sollte oder hatte man die moralische Verpflichtung, Hitler zu ermorden? Darüber konnten die Schüler noch mit dem Schauspieler diskutieren: »Die Geschichte«, endet das Stück »schreiben die Sieger«. Dankenswerter Weise wurde die Veranstaltung unterstützt durch den Förderverein der Schule.sts

Dassel

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