Untersuchung der Altdeponie gefordert

Grüne sprechen sich für Kernbohrungen aus | Alternativen zur oberirdischen Deponierung

Lüthorst. Der Kreisverband der Grünen unterstützt die Forderung der BI nach gründlicher Untersuchung der Deponie Lüthorst/Wangelnstedt auf Altlasten und Standsicherheit. Die Grünen sind der Ansicht, dass vor einer Genehmigung der geplanten Erweiterung der Deponie Lüthorst/Wangelstedt erst eine umfängliche Untersuchung der Altdeponie vorgenommen werden müsse.

Wenn die Erweiterung der Deponie den an sie gestellten, technischen und ökologischen Anforderungen gerecht werden soll, müsse die Altdeponie, die als Tragbauwerk für die geplante Erweiterung dient, eine 100-prozentige Zuverlässigkeit bewiesen haben.

Dass die Untersuchung der Tauglichkeit der Altdeponie nicht nur auf dem Wege von Blaupausenrecherchen, Summenbildung und virtuell nachgestellten Abfallmassen erfolgt, sondern auch den gründlich untersuchten Deponiekörper selbst beinhalten müsse, sei Fachleuten vertraut und leuchte jedem Laien ein. Deshalb müsse die Anwendung der Kernbohrungstechnik hierfür in Erwägung gezogen werden.

Dies ist nach Ansicht der Grünen auch deshalb erforderlich, weil es in der Vergangenheit zu Unregelmäßigkeiten im Aufbau der Deponie und bei der Ablagerung gefährlicher Aschen gekommen sein könnte. Die Alt-Deponie quasi mit dem »Sargdeckel einer Deponieerweiterung zu beerdigen«, lehnen die Grünen strikt ab.

Wenn der Steuerzahler schon nach der Stilllegung und Nachsorgephase der Deponie für eventuelle Schäden rund um die Altdeponie aufkommen müsse, sollte er wenigstens wissen, »welche Katze sich im Sack befindet«, bevor diese ihm verkauft werden soll.

Da die oberirdische Deponierung von Abfall längst nicht so unumstritten sei, fordern die Grünen darüber hinaus die Prüfung von Alternativen zur oberirdischen Deponierung. Die Grünen weisen in diesem Zusammenhang ausdrücklich auf die Technik der zuverlässigen unterirdischen Aschdeponierung in stillgelegten Bergwerken hin.

Hierbei handelt es sich um eine seit Jahrzehnten erprobte – und gerade mit Rückständen aus der Kraftwerksverbrennung – anerkannte Technik der Untertagedeponierung. Der Nachteil dieser sicheren Technik ist, dass sie um etwa 40 bis 60 Prozent kostenintensiver sei als die bereits in Lüthorst/Wangelnstedt praktizierte Deponierungstechnik. Nach Meinung der Grünen würden die zweifelfrei höheren Kosten dieser Bergverbauungstechnik durch die langfristige Ablagerungssicherheit von 10.000 Jahren und den Umstand, dass sowohl Umwelt und Bürger eindeutig nicht beeinträchtigt, belästigt und gefährdet werden, um ein vielfaches wettgemacht.

Die Prognose für die Funktionsdauer der Deponie Lüthorst /Wangelnstedt betrage nach Aussage von Fachleuten lediglich 100 Jahre. Ob dies aber wie im Fall der Deponie Lüthorst/Wangelnstedt, die sich in einem Karstgebiet mit nachgewiesener Erdfallproblematik befindet, zutreffe, wirft viele Zweifel auf. Die Grünen sind der Meinung, dass für die Sicherheit kommender Generationen gesorgt werden und daher nicht auf den Euro geschielt werden sollte.

Die auch perspektivisch gesundheitsschädliche Feinstaub-Belästigung der Bevölkerung müsse nach 30 Jahren Deponiebetrieb ein Ende haben. Die Grünen sind der Auffassung, dass, nachdem die Verfüllung des Gipstageabbaus, der ja bekanntermaßen das Hauptanliegen der Betreiber war, mit der Verfüllung von 2,4 Millionen Tonnen Kraftwerksasche in der Region abgeschlossen werden sollte.

Die Grünen betrachten den bisherigen Deponiebetrieb als auch die geplante Deponieerweiterung sehr kritisch. Die Grünen begrüßen das ungebrochene Engagement der BI Lüt­horst/­Wangelnstedt. Immerhin seit 30 Jahren übt die BI Lüthorst/Wangelnstedt konstruktive Kritik und weist auf die Gefahren durch die oberirdische Deponierung hin.

Es ist aus Sicht der Grünen höchste Zeit und spräche für die Weitsicht der politisch Verantwortlichen und der den Abfall verursachenden Kraftwerksunternehmen, die grundsätzliche Ablehnung der Bevölkerung endlich zur Kenntnis zu nehmen und entsprechend verantwortungsvoll, fürsorglich und maßvoll im Sinne der Allgemeinheit zu handeln.oh