Vier Sterne für die Bruchmühle

In Markoldendorf haben Rohmeiers in traditionsbewusster Umgebung schöne Ferienwohnungen eingerichtet

Das Gästehaus »Zur Bruchmühle« in Markoldendorf: Vier Sterne gibt es für die drei Appartements, vergeben von Theo Wegener, Geschäftsführer der Solling-Vogler-Region, darüber freuen sich die Besitzer Steffen und Jordis Rohmeier, aber auch Bürgermeister Gerhard Melching.

Markoldendorf. »Entspannen in traditionsbewusster Atmosphäre« – mit diesem Slogan wirbt das Gästehaus »Zur Bruchmühle« in Markoldendorf. Hier wohnt man in einem alten, jetzt stilvoll modernisierten Mühlengebäude, umsäumt von grünen Wiesen. Das Gästehaus »Zur Bruchmühle« wurde jetzt mit vier Sternen, klassifiziert vom Deutschen Tourismusverband (DTV), ausgezeichnet.

Die offiziellen DTV-Sterne signalisieren dem Gast: Diese Unterkunft ist nach den Sternekriterien des Deutschen Tourismusverbandes geprüft und bewertet. Je nach Ausstattung und Service wird die Unterkunft mit ein bis fünf Sternen ausgezeichnet – von einfach bis erstklassig. Die DTV-Sterne sind eine freiwillige Qualitätskontrolle für Ferienwohnungen, Ferienhäuser und Privatzimmer mit bis zu neun Betten.

Die Bruchmühle wurde im 14. oder 15. Jahrhundert gebaut, genau haben es die heutigen Besitzer Steffen und Jordis Rohmeier nicht herausfinden können. Die Bruchmühle hat eine wechselvolle Geschichte, ist mehrmals abgebrannt und hat viele Besitzer gehabt. 1842 kaufte Heinrich Volger die Mühle. Er und anschließend sein Sohn modernisierten die Mühle: Das hohe Mühlengebäude wurde auf den südlichen Teil des alten Mühlenhauses gesetzt, eine Sägemühle erbaut, eine Wasserleitung angelegt, eine Dampfmaschine und später eine Turbine angeschafft, elektrischer Strom wurde gelegt. 1915 gab es einen schweren Brandschaden, am Ende des Ersten Weltkriegs stand die Mühle still.

1945 eroberten amerikanische Truppen Markoldendorf und die Bruchmühle geriet unter Beschuss. Ein entstehender Brand konnte gelöscht werden. Der Mühlenbetrieb florierte in den Nachkriegsjahren, die Erbauung des großen Getreidesilos wurde nötig. Aber schon in den 1960er Jahren begann die schwere Krise der mittelständischen Mühlenunternehmen. Mit großem Fleiß widersetzten sich aber die letzten Besitzer Margarethe und Friedrich Stengel dem Mühlensterben.

Nach deren Tod und einigen Jahren Leerstand erwarben Steffen und Jordis Rohmeier das Anwesen am Ortsrand (und übernahmen dabei auch die »Hauskatze«). Seit mittlerweile fünf Jahren läuft die Umgestaltung des damals heruntergekommenen Gebäudes. Gebäudeteile wurden abgerissen, neue hinzugefügt. Für eine ökologische, erneuerbare, umweltschonende Stromerzeugung wurde die Wasserkraftanlage erneuert.

Im Zuge der Umbauarbeiten entwickelten Rohmeiers erst die Idee, hier Ferienwohnungen einzurichten.Im alten Mühlengebäude entstanden sind drei stilvoll eingerichtete, moderne Appartements. Neun Betten können insgesamt gebucht werden, Hunde sind willkommen, Pferde können auch untergestellt werden.

Erstmals vermietet wurden die Unterkünfte im Oktober. Die Gäste, so liest man es im Gästebuch, sind begeistert. Gerne, berichtet Steffen Rohmeier, werde auch das komplette Haus gebucht. Zielgruppe sind vor allem die Wanderer und Radfahrer, die es in die Natur zieht. Aber auch als Unterkünfte für Monteure wurden die Zimmer bereits gemietet.

Für vier Sterne müssen verschiedene Ausstattungskriterien erfüllt sein: eine höherwertige Gesamtausstattung mit gehobenem Komfort, eine ansprechende Qualität mit einem aufeinander abgestimmten Gesamteindruck.

Bürgermeister Gerhard Melching war »begeistert« von den Ferienwohnungen. Für Dassel sei es wunderbar, dass dieses Haus gerettet worden sei. Und da die Unterkünfte in der Solling-Vogler-Region auf ein touristisch höheres Level gebracht werden sollen, freute er sich über die Initiative der Familie Rohmeier.

Die Vier-Sterne-Plakette übergab Theo Wegener, Geschäftsführer der Solling-Vogler-Region. Er freute sich über die Initiative der Familie Rohmeier. Denn die Qualität der Unterkünfte müsste künftig »massiv verbessert« werden – zumal man sich aufmache, Qualitäts-Wanderregion zu werden. Davon gibt es in Deutschland bisher nur drei – das Sauerland, den Frankenwald und eine Ecke des Schwarzwaldes. Das Reiseverhalten habe sich in den vergangenen Jahren verändert, erklärt er. Die Touristen erkundeten Regionen, machten nicht Halt an Stadt- oder Landkreisgrenzen. Die hiesige Region habe eine »wunderschöne Landschaft« und damit großes Potenzial für den Tourismus. Allerdings müssten gute Unterkünfte angeboten werden. Die touristische Vermarktung, war sich Melching sicher, müsse zwischen den Regionen enger verknüpft werden.

In der Solling-Vogler-Region gibt es 77 Ferienwohnungen, die nach den DTV-Kriterien klassifiziert sind und 21 nach den Kriterien des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes. Drei Jahre lang gelten die Sterne – die Unterkünfte der Rohmeiers werden also bis 2019 mit vier Sternen glänzen können.sts

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