Ein Zeichen gegen Gewalt setzen

Bilderausstellung im Foyer des Kreishauses | »Nein zu Gewalt an Frauen«

Die Mitglieder des Runden Tisches mit (vorn links) der Gleichstellungsbeauftragten Rosita Wismach und (vorn rechts) Landrätin Astrid Klinkert-Kittel bei der Ausstellungseröffnung im Foyer des Northeimer Kreishauses.

Northeim. Landrätin Astrid Klinkert-Kittel hat jetzt die Bilderausstellung »Frauenhaus – Innenansichten« eröffnet. Die Ausstellung wird bis Ende Dezember in der Eingangshalle und im ersten Obergeschoss des Kreisverwaltungsgebäudes in Northeim gezeigt. Besichtigt werden können die Werke täglich während der Öffnungszeiten der Kreisverwaltung.

In ansprechenden Acrylbildern stellen ehemalige Bewohnerinnen des Frauenhauses in Göttingen ihren ganz eigenen Blick auf die Einrichtung in Göttingen dar. Die Arbeiten sind unter Anleitung der Göttinger Künstlerin Lilly Stehling entstanden. Das Frauenhaus ist ein anonymer Zufluchtsort und bietet vorübergehendes Wohnen, Beratung und Begleitung für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder an.

Der Internationale Tag »Nein zu Gewalt an Frauen!« geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst gefoltert, vergewaltigt und ermordet wurden. Sie waren im Untergrund tätig und hatten sich in diesem Zusammenhang an Aktivitäten gegen den tyrannischen Diktator Trujillo beteiligt. Der Mut der drei Frauen gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln.

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel ging in ihrer Ansprache zur Ausstellungseröffnung darauf ein, dass weltweit, auch in Deutschland, nach wie vor Mädchen und Frauen von Gewalt betroffen sind. »Sie erfahren sexuelle, körperliche und psychische Gewalt: in Beziehungen, Partnerschaften, in der Familie, im Bekanntenkreis, im vertrauten Umfeld, in den eigenen vier Wänden«, so die Landrätin. Gegen die Gewalt an Frauen und Mädchen vorzugehen, sei deshalb keine Privatsache, sondern eine Sache der gesamten Gesellschaft.

Mit der Ausstellung wollen die Beratungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt beim Landkreis Northeim (BISS«), die Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Northeim sowie der Runde Tisch gegen Gewalt – dabei auch das Göttinger Frauenhaus als Trägerin des Kunstprojektes – ein deutliches Zeichen gegen Gewalt setzen.

Mit dem Runden Tisch ist ein zuverlässiges Netzwerk gegen häusliche Gewalt im Landkreis Northeim entstanden. Immer mehr Opfer wagen den Schritt zur Polizei und wenden sich an Hilfeeinrichtungen. So können eine Interventionskette zum Opferschutz sowie Maßnahmen der Täterarbeit und Strafverfolgung starten. Besonders der Verweis eines Gewalttäters aus der gemeinsamen Wohnung durch die Polizei für mindestens 14 Tage kann den Opfern einen wichtigen Schonraum schaffen. Mit Unterstützung der Beratungsstelle BISS können Opfer für sich eine persönliche Sicherheitsplanung und Zukunftsstrategien entwickeln.

Weitere Informationen gibt es beim Landkreis, Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt, unter 05551/708-320 oder -321.lpd

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