Saisonal bedingt: Arbeitslosenzahl steigt

Quote in Einbeck bei sieben Prozent, landkreisweit bei 6,3 Prozent | Bedarf an Arbeitskräften groß

Einbeck. Leicht angestiegen um 61 Personen auf 1.497 ist die Zahl der Arbeitslosen in Einbeck. Das waren 120 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosigkeit betrug im Juli sieben Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 7,6 Prozent. Seit Jahresbeginn gab es 2.235 Arbeitslosenmeldungen, dem stehen 2.246 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber. Der Bestand an Arbeitsstellen ist um 21 auf 282 Stellen gesunken.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 65 Stellen mehr. Seit Januar gingen 598 Stellen ein, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Zuwachs von 101 bedeutet. Ohne Beschäftigung waren in Einbeck 840 Männer (15 mehr als im Juni) und 657 Frauen (46 mehr). Darunter waren 178 15- bis 25-Jährige (49 mehr), 541 50-Jährige und älter (elf mehr), 653 Langzeitarbeitslose (elf weniger), 53 Schwerbehinderte (vier weniger) und 201 Ausländer (fünf weniger). Leistungen des Arbeitsamtes bezogen 425 Personen und damit sieben weniger als im Vorjahresmonat.

Dazu gehörten 229 Männer (25 mehr) und 196 Frauen (41 mehr). Im Einzelnen lebten vom Arbeitsamt 85 15- bis 25-Jährige (39 mehr), 173 50-Jährige und älter (17 mehr), 50 Langzeitarbeitslose (zwei mehr), 27 Schwerbehinderte (zwei mehr) und 33 Ausländer (einer mehr). Um fünf auf 1.072 Personen verringert hat sich der Kreis derjenigen, die von Leistungen der Sozialagentur lebten. Das waren 611 Männer (zehn weniger) und 461 Frauen (fünf mehr). Hartz IV bezogen 93 15- bis 25-Jährige (zehn mehr), 368 50-Jährige und älter (sechs weniger), 603 Langzeitarbeitslose (13 weniger), 26 Schwerbehinderte (sechs weniger) und 168 Ausländer (sechs weniger).

In Südniedersachsen stieg erstmals in diesem Jahr die Zahl der Arbeitslosen wieder an: Im Juli waren im Agenturbezirk Göttingen 14.526 Menschen arbeitslos gemeldet, 529 oder 3,8 Prozent mehr als im Juni. Allerdings liegt der Wert weiterhin unter der Zahl des Vorjahresmonats. Damals waren 302 Menschen (2,0 Prozent) mehr arbeitslos als im zurückliegenden Monat. Klaus-Dieter Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göttin- gen, sieht für diesen Anstieg in erster Linie zwei Gründe - zum einen ist der 30. Juni ein klassisches Befristungsdatum für Arbeitsverträge. Daher melden sich jährlich im Juli verstärkt Menschen nach Beschäftigung arbeitslos.

Zum anderen suchen gerade ausgebildete junge Fachkräfte einen neuen Arbeitgeber. Manche konnten nach der Ausbildung nicht von ihren Betrieben übernommen werden. Andere suchen nach einer schulischen Ausbildung nun ihre erste Stelle. Im Juli waren insgesamt 1.695 Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 315 oder 22,8 Prozent mehr als im Juni, aber auch 210 oder 14,1 Prozent mehr als im Juli 2015. Einen weiteren deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahresmonat gibt es bei den arbeitslosen Ausländern zu verzeichnen.

Im Juli waren 2.461 Menschen anderer Nationalität arbeitslos gemeldet, 98 oder 4,1 Prozent mehr als im Juni und 23,3 Prozent oder 465 mehr als im Juli 2015. Diese Personengruppe umfasst einerseits Menschen, die schon mehrere Jahre in Deutschland leben, hier zum Teil auch geboren sind. Andererseits zählen auch geflüchtete Menschen hierzu, die sich nach einer erste Orientierungsphase jetzt um Integration auf dem Arbeitsmarkt bemühen.

Diese Zahl werde, so Agenturchef Gläser, in den nächsten Monaten sicherlich weiter steigen. Insbesondere der Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Personengruppe der unter 25-Jährigen im Vergleich zum Vorjahresmonat sei wesentlich auf die Arbeitsuche junger Flüchtlinge zurückzuführen. Weiterhin groß ist der Bedarf an Arbeitskräften in der Region. Wirtschaft und Verwaltung meldeten im Juli insgesamt 1.246 offene Stellen bei der Arbeitsagentur Göttingen.

Das waren im Vergleich zum Vormonat zwar 52 oder 4,0 Prozent weniger, aber 50 oder 4,2 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Betriebe sehen sich zunehmend Schwierigkeiten gegenüber, ihre offenen Stellen zeitnah zu besetzen. Das zeigt die steigende Zahl der Arbeitsstellen, die länger als drei Monate vakant sind. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Zahl um 244 oder 32,6 Prozent auf 993. Insgesamt waren im Juli 3.614 Stellenangebote bei der Arbeitsagentur gemeldet, 97 oder 2,6 Prozent weniger als im Juni, aber 595 oder 19,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Unterschiedlich verlief die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den zum Agenturbezirk Göttingen zählenden Landkreisen. Einheitlich stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat zwar in allen Landkreisen an. Die Entwicklung zum Vorjahresmonat verlief jedoch unterschiedlich. So stieg die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Göttingen im Vergleich zum Juni um 254 oder 3,3 Prozent auf insgesamt 7.863. Gegenüber dem Vorjahresmonat blieb die Zahl mit einem Rückgang von 15 Arbeitslosen oder 0,2 Prozent nahezu konstant. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 6,0 Prozent.

Im Landkreis Northeim waren im Juli 203 Menschen oder 4,9 Prozent mehr arbeitslos gemeldet als vor einem Monat. Gegenüber Juli 2015 sank der Wert jedoch um 296 oder 6,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt 6,3 Prozent, im Juli 2015 hatte sie noch 6,6 Prozent betragen. Ebenfalls mit einer Arbeitslosenquote von 6,3 Prozent wartet der Landkreis Osterode auf. Damit liegt der Wert 0,1 Prozentpunkte über der Quote des Vorjahresmonat. Insgesamt waren im Juli im Landkreis Osterode 2.281 Menschen arbeitslos, 72 oder 3,3 Prozent mehr als im Juni und neun oder 0,4 Prozent mehr als im Juli 2015.sts