Blaudruck ist jetzt »Immaterielles Kulturerbe«

Einbeck. Der Blaudruck ist ab sofort »Immaterielles Kulturerbe«. Auf Betreiben der Einbecker Blaudrucker Ulla Schwerin und Ulf Ahrens mit weiteren Blaudruckereien in Niedersachsen wurde die traditionelle Handwerkskunst in das bundesweite Verzeichnis des »Immateriellen Kulturerbes« aufgenommen, hat jetzt die Deutsche UNESCO-Kommission mitgeteilt.

Das Expertenkomitee würdigt damit die über Jahrhunderte überlieferte Technik der Stoffveredelung. Die wenigen (neun) Werkstätten in Deutschland, die dieses Handwerk heute noch betreiben, sind entscheidend für die Erhaltung dieser Technik und des damit verbundenen Könnens und Wissens.

Als »Immaterielles Kulturerbe« werden lebendige Traditionen, Ausdrucksformen und menschliches Wissen und Können sowie darstellende  Künste in aller Welt dokumentiert. Sie sollen von den jeweiligen Gemeinschaften mit Unterstützung der Staaten und der UNESCO erhalten werden.

Der Weg des Blaudrucks bis in die Aufnahme des bundesweiten Verzeichnisses des immateriellen Kulturerbes währte lange: Im Herbst des vergangenen Jahres wurde der Antrag der Blaudruckereien eingereicht. Die niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Dr. Gabriele Heinen-Kljajic, hatte den Antrag an die Kultusministerkonferenz weitergeleitet mit dem Hinweis, dass besonders »die von den Blaudruckereien gelebte Tradition mit ihren Weiterentwicklungen« heraus zu stellen ist.

Jetzt hat die Deutsche UNESCO-Kommission dieses selten geworden Handwerk in das bundesweite Verzeichnis der »Immateriellen Kulturerbe« aufgenommen. Darüber freuen sich Ulla Schwerin und Ulf Ahrens vom Einbecker Blaudruck sehr. Der nächste Schritt ist nun die Anerkennung auf europäischer Ebene - dafür haben die beiden Einbecker Blaudrucker bereits Kontakte geknüpft.sts