Blick auf den Totenturm am Steinweg

Die Einbecker Stadtbefestigung hatte im Mittelalter 28 Türme, von denen heute nur noch wenige erhalten sind. Das etwa 100 Jahre alte Foto zeigt den Totenturm am Steinweg. Hier befand sich möglicher-weise schon in uralter Zeit eine Wassermühle. Ursprünglich wurde sie »Hofe- oder Hufemühle« genannt. Im Jahr 1231 schenkte Herzog Otto, genannt »das Kind«, diese Mühle, die er von seinen Vorfahren geerbt hatte, dem Alexanderstift.

Einbeck. Der Totenturm gehörte zur nördlichen Stadtbefestigung. Dieser Bereich umschloss den Stiftsbezirk der Münsterkirche, der bis 1837 eine rechtlich weitgehend unabhängige »Stiftsfreiheit« war.

Bis zur Linie Haspel, Stiftplatz und Kurze Münsterstraße hatte die Einbecker Polizeigewalt keine Macht – der Stiftsbezirk unterstand der Kirche.

Der Name Totenturm kommt von »Tottmühle«. Turm und Mühle bekamen diesen Namen, weil sich ganz in der Nähe der alte Friedhof von St. Alexandri befand. Wo sich heute der Steinweg befindet, floss früher das Wilde Wasser in die Stadt.

An der Ecke Steinweg/Haspel war ein kleiner Teich, das Pferdewasser, aufgestaut.

Danach bog der Bach Richtung Petersilienwasser ab. Der Turm war ursprünglich viel höher; 1882 wurde er wegen Einsturzgefahr »bis auf gleiche Höhe mit den dort angebauten Häusern« abgetragen. »Es erfolgt dies der Sicherheit halber, da dem Thurm teilweise der Verfall drohte.«

Damals war die Stadtmauer noch geschlossen. Der Steinweg endete an dieser Stelle, die Verbindung zum Langen Wall gab es noch nicht. 1897 wurde die »Tottmühle« mit einem Teil der Stadtmauer abgerissen, um links und rechts der Kirche den Steinweg und die Stiftsstraße anzulegen. Damit hatte die Stadt im nördlichen Bereich ihre Mauern »gesprengt« und konnte sich vergrößern.

Jetzt war der Weg frei, um Häuser am Langen Wall, Münsterkamp und der Schützenstraße zu bauen.wk