Von Franz Cestnik: Ein frühes Sinnbild des Krieges

Einbeck. Vor gut 45 Jahren war in der Einbecker Morgenpost dieses Foto zu sehen. Anlässlich einer Einzelausstellung von Werken Franz Cestniks in den Wandelgängen des Theaters am Hubeweg hatte die »EM« den Künstler in seinem Atelier interviewt und berichtete darüber in der Ausgabe vom 25./26. März 1972.

Das Foto zeigt Franz Cestnik. Auf der Staffelei neben ihm steht ein großes Ölbild mit dem Titel »Bedrohung/Der Krieg« Er hatte damals erläutert, dass er grundsätzlich das malt, was ihn beschäftigt, unabhängig davon, ob er damit das Publikum verstört oder Beifall erwarten kann.

Er erklärte auch, dass ihn das grausame Geschehen im Bürgerkrieg in Biafra, der von 1967 bis 1970 in diesem Teil Afrikas tobte, angeregt habe, seine Anklage gegen die Grausamkeit des Krieges in die Form einer Allegorie zu fassen. Die schockierende Botschaft hatte also einen konkreten Anlass.

Aktuell werden im Rahmen der Ausstellung Franz Cestniks fantastische Bilder in der Cestnik-Galerie eine Radierung und ein Holzschnitt gezeigt, die dem Motiv des Bildes vom Krieg sehr ähnlich sind. Der Verbleib des Ölbilds ist derzeit nicht bekannt.oh