Musik begeistert über Grenzen

Konzertabend: Keene State College Chamber Singers, »Voices«, Kantorei und Kirchen- und Kammermusikkreis

120 Sänger auf den Stufen zum Hohen Chor, dazu Musiker des Kirchen- und Kammermusikkreises und drei Dirigentinnen: Etwas Besonderes konnten die Besucher des internationalen Konzerts in der Münsterkirche anlässlich des Aufenthalts der Keene State College Chamber Singers aus der Partnerstadt Keene erleben.

Einbeck. Üppiger Beifall für mehr als 120 Sänger und Musiker in der gut besuchten Münsterkirche: Der gemeinsame Auftritt der Keene State Collage Chamber Singers mit Dirigentin Dr. Sandra Howard, der »Voices« aus Salzderhelden unter der Leitung von Annett Steinberg sowie der Kantorei St. Alexandri und des Kirchen- und Kammermusikkreises Einbeck, beides geleitet von Ulrike Hastedt, war ein Höhepunkt des Konzerts mit Gästen aus der amerikanischen Partnerstadt.

»Für ein solches internationales Konzertereignis zahlen Sie anderswo viel Geld«, vermutete Edwin Prescher, der mit Nicole Spilker durch das Programm führte. »Hier können Sie einfach nur genießen.« Besonders hieß er die Gäste aus Keene mit ihrer Dirigentin Dr. Sandra Howard willkommen. Der Kontakt zu den »Voices« habe sich durch eine Anfrage aus Amerika und eine spontane Zusage aus Salzderhelden ergeben. 2012 waren erstmals Sänger hier, 2014 reisten die »Voices« nach New Hampshire. »Wir sind ein Chor – mit einem Ozean dazwischen«, das stellte Sänger Paul Vincent damals fest, der auch diesmal wieder mit dabei war. Bei einem späteren Besuch habe Sandra Howard eine Probe mit der Kantorei so begeistert, dass ein gemeinsames Konzert geplant wurde, auch mit dem Kirchen- und Kammermusikkreis.

Klassik, Pop, Gospel, klassische und kirchliche Lieder – der Melodienreigen war bunt, vielseitig und beeindruckend. Von einer »wunderschönen Welt« und dem »Kreislauf des Lebens« sangen die »Voices: Sie eröffneten das Programm mit dem afrikanischen »Molweni«, »What a wonderful world« mit Malte Splittgerber am Klavier, »I will follow him« mit Solistin Antje Kretschmar, »The river is flowing«, einem indianischen Stück, und »Look at the world« von John Rutter. Die schwungvolle und lockere Darbietung fand viel Beifall.

Das feierliche »Nun danket alle Gott« der Kantorei bildete einen starken Kontrast, fand aber ebenso viel Beifall. »Lux aurumque« des zeitgenössischen Komponisten Eric Whitacre und das vertonte Nachtgebet, »Evening prayer«, von Ola Gjeilo, einem jungen norwegischen Komponisten, begleitet von Günter Tepelmann am Saxophon, zauberten besondere Stimmung in die Münsterkirche.

Die musikalische Visitenkarte gaben die Keene State College Chamber Singers mit klassischem deutschen Liedgut, aber auch Liedern zeitgenössischer Komponisten ab. Zu »Cry out and shout« von Knut Nystedt bezogen die jungen Sänger Position vor dem Altar. »Uns ist ein Kind geboren« von Johann Sebastian Bach und Johann Kuhnau und Heinrich Schütz’ »Ach Herr, du Schöpfer aller Ding« zeigten, wie sehr sich die Chamber Singers mit deutschen Liedern vertraut gemacht hatten. Auf dem Programm standen weiter »Jesus Christ the apple tree« von Elizabeth Poston, »Ave verum corpus« von Francis Poulenc, gesungen von den Sängerinnen, »Dominus vobiscum« von Jacob Narverud, bei dem ein Männerquartett zum Einsatz kam, das zarte »Sleep« von Eric Whitacre und das emotionale »Berusa Er!« des Schweden Sten Källman.

Einen »Blues Tango« und einen Walzerrhythmus bei »Belle of the ball« ließ der Kirchen- und Kammermusikkreis durch St. Alexandri schweben.

Dr. Sandra Howard verlas ein Grußwort von Keenes Bürgermeister Kendall Lane und vom dortigen Partnerschaftskomitee. Man sei gern Teil der Partnerschaft, sagte die Dirigentin im Namen des Chores unter großen Applaus. Die Studenten und ihre Begleiter freuten sich darauf, Einbecks Kultur kennenzulernen und zusammen zu musizieren. »Dank für eure Großzügigkeit, Freundlichkeit und Freundschaft.«

Als Höhepunkt stellten sich alle drei Chöre zusammen auf den Stufen zum Hohen Chor und auf Konzertpodesten auf: Rund 120 Mitwirkende, dazu die Musiker, interpretierten drei gemeinsame Stücke, jedes mit einer anderen Dirigentin. »Gott segne dich« war zu hören, »The Lord bless you und keep you«, ein gesungener Segenswunsch, und »Simple gifts«, ein fröhliches Lied mit Flötenbegleitung, das auch als Zugabe für Begeisterung sorgte.

Das erstklassige Konzert endete mit intensivem Beifall für alle Mitwirkenden, aber auch den Organisatoren und Planern gebührte ein Dankeschön.ek