Sozialpädagogen für Gymnasien gefordert

Schulelternrat der Goetheschule unterstützt Forderung | Heterogenität der Schülerschaft nimmt zu

Einbeck. Bekanntlich engagiert sich der Schulelternrat der Goetheschule seit 2013 auch im Bündnis der Gymnasien Südniedersachsens. Die Forderung nach G9 wurde 2013 an der Goetheschule geboren und in Vernetzung mit diesem Bündnis aus Südniedersachsen mit auf den Weg gebracht. Nun macht sich das Bündnis der Gymnasien Südniedersachsens stark für den Einsatz von Sozialpädagogen - auch an den Gymnasien.  

Derzeit seien auch an den Gymnasien viele Herausforderungen zu meistern, erklärt der Schulelternrat der Goetheschule. Neben der immer weiter zurückgehenden Unterrichtsversorgung sei es vielen Eltern in Südniedersachsen unverständlich, dass landesweit nur die Gymnasien nicht mit Schulsozialarbeitern versorgt werden sollen. Alle öffentlichen Schulformen hätten ein Recht auf diese wichtige Versorgung.

Insofern lehnt der Schulelternrat die Ungleichbehandlung der Gymnasien ab. In diesen Tagen wurde nun eine Petition sowie ein offener Brief an den niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil geleitet. Im offenen Brief beklagen die Gymnasien, dass die schulpolitischen Entscheidungen und Maßnahmen der Landesregierung seit 2013 die Lage an niedersächsischen Gymnasien verschlechtert und zu einer Beeinträchtigung - wenn nicht gar nachhaltigen Beschädigung - des Schulfriedens geführt hätten.

Deshalb werden Planstellen für Sozialpädagogen an jedem Gymnasium gefordert. Begründet wird dies mit der zunehmenden Heterogenität der Schülerschaft. Zu nennen sei hier, dass 14 Prozent des Förderschulbereichs auf den Förderschwerpunkt »emotionale und soziale Entwicklung« entfallen. Das bedeute sozialpädagogischen Handlungsbedarf. Hinzu komme die Integration von Flüchtlingskindern und der Wegfall der Schullaufbahnempfehlung.

Veränderte familiäre Situationen wie die Berufstätigkeit beider Elternteile ließen den Einsatz von Schulsozialarbeitern plausibel erscheinen. Das Gymnasium sei die Schulform mit den meisten Jahrgangsstufen, der Lebensabschnitt »Pubertät« liege inmitten der Verweildauer. Die grundlegenden Veränderungen im Freizeit- und Kommunikationsverhalten Jugendlicher würden zusätzliche Herausforderungen bedeuten - auch an den Gymnasien, macht der Schulelternrat deutlich.

Schulsozialarbeit in allen Schulformen unterstütze kommunale Präventionskonzepte, heißt es in der Petition weiter. Sie entlaste Lehrkräfte und gebe mehr Raum, sich auf methodische und didaktische Belange zu fokussieren. Zudem vermindere Schulsozialarbeit Frustrationen und könne zu höherer Arbeitszufriedenheit, vermindertem Krankenstand und damit zu einer Verbesserung der »augenblicklich inakzeptablen« Unterrichtsversorgung führen.sts