Synagoge öffnet am 11. September

Rotary-Club Einbeck-Northeim unterstützt Sanierung des Denkmals mit 300 Euro

Reges Interesse zeigten die Mitglieder des Rotary-Clubs Einbeck-Northeim an den fortschreitenden Bauarbeiten in der Alten Synagoge.

Einbeck. Versteckt in zweiter Reihe in der Baustraße 15A ist in Einbeck eine kleine Landsynagoge zu finden. Erbaut wurde sie um 1800, der Förderverein »Alte Synagoge in Einbeck« hat es sich zur Aufgabe gemacht, sie zu einem Ort der Begegnung und des offenen Dialogs zu entwickeln und mit neuem Leben zu erfüllen. Noch ist die Synagoge eine Baustelle, der Vorsitzende des Fördervereins, Frank Bertram, aber war sicher, dass die Sanierung gelingt: »Wir werden unser Ziel schon erreichen.« Von den fortschreitenden Bauarbeiten überzeugte sich jetzt der Rotary-Club Northeim-Einbeck, der das Vorhaben mit 300 Euro unterstützte.

Nach dem Bau einer neuen steinernen Synagoge in der Bismarckstraße 1896 wurde das Gebäude entwidmet und in Privathand verkauft, erläuterte Frank Bertram, Vorsitzender des Fördervereins »Alte Synagoge in Einbeck«. Dadurch geriet ihr Ursprung in Vergessenheit und verschonte das Gebäude vor der Zerstörung durch Nationalsozialisten im November 1938. Erst Anfang der 1990er Jahre wurde die Alte Synagoge wiederentdeckt und unter Denkmalschutz gestellt.

Die Synagoge ist ein einstöckiger Saalbau mit ursprünglich 4,65 Meter hohen Wänden, hohen Fenstern mit Stichbögen und einer Grundfläche von etwa 80 Quadratmetern. Im Fachwerkgerüst erhaltene Zapflöcher weisen auf eine nicht mehr vorhandene Außentreppe an der Westseite hin, über welche die Frauenempore erreicht werden konnte. Nachdem das Haus 1906 verkauft wurde, ist es zu Wohnzwecken umgebaut worden.

Im Jahr 2004 haben engagierte Bürger den mittlerweile rund 70 Mitglieder zählenden Förderverein »Alte Synagoge in Einbeck« gegründet und das Gebäude erworben, um es zu erhalten, zu sanieren und mit neuer Nutzung zu beleben. 2007 begann die Sanierung mit der Entkernung des Gebäudes. 2011 fand das Richtfest statt, nachdem die ursprüngliche Traufhöhe des Daches wiederhergestellt wurde. 2013 wurden die Fenster eingebaut.

Im vergangenen Jahr wurde die denkmalgerechten Sanierung des Nebengebäudes abgeschlossen. Durch Küche und WC-Anlagen kann das ehemalige Synagogen-Gebäude nun noch besser als Ort der Begegnung und des offenen Dialogs genutzt werden. Mit Lesungen zum Tag der Bücherverbrennung oder Veranstaltungen zur Pogromnacht wird die Synagoge seit Jahren mit Leben gefüllt. Wann mit der Fertigstellung der Sanierung zu rechnen ist, sei schwer absehbar, räumte Bertram auf Nachfrage ein.

Das sei eine Frage des Geldes. Vor allem basiere die Förderung auf öffentlichen Geldern, aber auch private Spender stützen das Vorhaben - so wurden beispielsweise die Fenster komplett durch sie finanziert. In enger Absprache mit der Unteren Denkmalschutzbehörde wird an der Sanierung gearbeitet - Bodenbelag, Heizung, Außenanlagen und Frauenempore sind die nächsten Schritte.

Geöffnet wird die Alte Synagoge in der Baustraße wieder am Tag des offenen Denkmals am 11. September ab 12 Uhr. Dann soll die Außenanlage bereits mit einer Schotterschicht versehen sein. Vorgeschaltet vor den Besuch der Synagoge war ein Vortrag von Dr. Elke Heege über jüdisches Leben in Einbeck. Auch dafür bedankten sich die Rotarier herzlich. Dem Förderverein »Alte Synagoge in Einbeck« galt ebenso ihr Dank für die Vorstellung de Projektes.sts