Trauer, Erinnerung, Mahnung am Volkstrauertag

Einbeck. Der Volkstrauertag erinnert an die unzähligen Opfer von Krieg und Gewalt in der Vergangenheit und auch der Gegenwart. »Volkstrauertag – ein traurig machender Name, der aber eigentlich auch auf etwas Positives aufmerksam macht, nämlich darauf, dass wir in unserem Land seit nunmehr 70 Jahren in Frieden leben dürfen«, meint Elfie Haupt aus Vogelbeck, die sich sehr für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge engagiert.

»Selbstverständlich ist das nicht, denn der Friede ist ein zartes Pflänzchen, was gehütet und behütet werden muss.« Viele Menschen kennen die Geschichten von Eltern und Großeltern, die den letzten Krieg noch miterlebten, und möchten etwas über die schmerzvollen Lücken in den Familien erfahren. Der Volksbund, erläutert Elfie Haupt, kümmert sich um die auch heute noch in großer Anzahl eingehenden Suchanfragen nach vermissten Angehörigen und hat in den Jahren nach dem Fall des Eisernen Vorhangs tausende Gefallene geborgen, ihnen ihre Namen zurückgegeben und sie würdig bestattet.

Die Öffnung der Grenzen nach Osten hat vielen Familien die berechtigte Hoffnung gemacht, doch noch etwas über ihre Angehörigen in Erfahrung zu bringen. Es ist wichtig für die hinterbliebenen Familien, einen Ort der Trauer zu haben.

In jedem Jahr veranstaltet der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die zentrale Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Plenarsaal des Deutschen Bundestages in Berlin. Diese Gedenkstunde steht traditionell unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten. Sie beginnt in diesem Jahr um 13.30 Uhr und wird von der ARD live übertragen.oh