Bündnis gegen Depression: Auftakt am 9. September

Region. Am Montag, 9. September, startet um 17 Uhr das neue Bündnis gegen Depression in Südniedersachsen mit einer Auftaktveranstaltung in der Stadthalle Northeim. Ab 16 Uhr öffnet bereits der Markt der Möglichkeiten mit Informationsständen der verschiedenen Institutionen und Einrichtungen aus der Region. Bei einer Tasse Kaffee kann man sich in Ruhe informieren. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Schirmherrin des regionalen Bündnisses ist Rebecca Siemoneit-Barum. Sie wird auch die Moderation der Veranstaltung übernehmen. Nach der Begrüßung durch Landrätin Astrid Klinkert-Kittel startet das Programm mit Poetry-Slammer Tobi Katze, der als von Depression Betroffener schreibt und spricht. Ein weiterer Höhepunkt des Programms wird das Improtheater »Psychotherapeutische Behandlung« mit Alexis Kara (»heute show«) sein.
Fachleute aus den verschiedenen am Bündnis beteiligten Institutionen werden das Krankheitsbild Depression vorstellen und Therapien sowie Kontaktstellen in der Region nennen. In der abschließenden Podiumsdiskussion kommen auch Betroffene zu Wort.

Das Bündnis gegen Depression in Südniedersachsen ist eine Initiative verschiedener Institutionen und ehrenamtlich engagierten Menschen, die das Thema verstärkt in der Öffentlichkeit bekannt machen und sich für eine verbesserte Versorgung von Menschen mit Depressionen einsetzen möchten. Das Bündnis wird über die Erkrankung aufklären und einen offeneren Umgang fördern, etwa mit öffentlichen Vorträgen, Veranstaltungen und Plakatkampagnen. Zu den Aktivitäten gehören auch Fortbildungen für Berufsgruppen, die in ihrer Tätigkeit depressiven oder suizidgefährdeten Menschen begegnen, etwa Übungsleiter, Seelsorger, Polizeibeamte, Mitarbeiter von Beratungsstellen, Lehrer, Altenpflegekräfte. In Fortbildungen wird wichtiges Wissen zu Depression vermittelt, und die Teilnehmer werden in die Lage versetzt, betroffenen Menschen mit Handicap erste Anlaufstellen vor Ort zu nennen und somit die Weichen für eine adäquate Behandlung zu stellen.

Depressionen gehören mit jährlich etwa fünf Millionen betroffenen Menschen in Deutschland zu den häufigsten Krankheiten. Das sind im Vergleich in etwa so viele Menschen, wie an Diabetes Mellitus erkrankt sind. Depression ist eine Erkrankung, die jeden treffen kann, unabhängig von Alter, Geschlecht, Beruf oder Herkunft.

Die gute Nachricht: Depressionen sind in aller Regel gut behandelbar. Aber obwohl wirksame Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, erhalten nur etwa zehn Prozent der betroffenen Patienten eine langfristig wirksame Behandlung. Psychotherapeutische oder psy- chiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen, fällt vielen Menschen noch schwer. Häufig wird eine Depression nicht als Krankheit erkannt, sondern als persönliches Versagen oder Schuld empfunden. Depressionen sind in der Bevölkerung hinsichtlich ihrer Schwere stark unterschätzt und mit Vorurteilen behaftet.

Dabei ist professionelle Hilfe nicht nur wegen des erhöhten Suizidrisikos wichtig, sondern auch, weil Depressionen mit sehr großem persönlichen Leid einhergehen, auch für die Angehörigen.

Um diesen Zustand zu ändern und Menschen mit Depressionen zu helfen, wird das »Bündnis gegen Depression in Südniedersachsen« aktiv.oh

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